Balkonpflanzen-TippsBalkonpflanzen-TippsStandort, Pflege und Düngung

Kleiner Ratgeber für alle, die einen Balkon haben und gerne mehr daraus machen würden.

Wer hätte den eigenen Balkon nicht gerne als einen Ort zum Entspannen, ein ganz persönliches Café im Freien oder ein sonniges Gartenparadies. Ist dem noch nicht so, wird es Zeit, den Balkon entsprechend einzurichten. Die Möglichkeiten sind dabei zahlreich. Soll dein Balkon eine optische Wellnessoase mit ansprechenden Farbkombinationen sein oder als Sichtschutz vor neugierigen Nachbarsblicken dienen? Vielleicht bist du ein Naturliebhaber und hast gerne die Bienen, Insekten und Schmetterlinge um dich oder ist ein Kräutergarten auf dem Balkon dein Herzenswunsch? Aber du lässt die Einrichtung sausen, weil du nicht weißt, wo du anfangen sollst? Selbst wenn es wahre Pflanzenflüsterer geben soll, die jede Pflanze gedeihen und sprießen lassen, kannst auch du deinen grünen Daumen entdecken und ganz ohne Magie einen zauberhaften Balkongarten erschaffen.

Bei uns findest du eine Reihe von wertvollen Tipps und  Informationen zu den nötigen biologischen Pflegeprodukten. 

 

Welche Balkonpflanzen eignen sich für meinen Balkon?

Wie findest du heraus, welche Gestaltungsvariante für deinen Balkon die optimale Lösung ist?  Manche haben gerade mal Platz für ein kleines Tischchen und einen Stuhl, während andere auf ihrem Balkon ein Tischtennisturnier austragen könnten. Nicht unwesentlich ist auch, nach welcher Himmelsrichtung der Balkon ausgerichtet ist - hast du viel Sonne oder eher mehr Schatten? Doch nur Mut, jeder Balkon lässt sich hervorragend begrünen.

 

Der kleine Sonnenbalkon

Wenn dein Balkon wenig Platz und viel Licht bietet, möchtest du bestimmt die Sonnenstunden nutzen und die verfügbare Fläche für eine Liege oder ein kleines Balkonmöbelset freihalten. In einem solchen Fall kannst du bei der Begrünung deines Balkons richtig kreativ werden: das Geländer, die Wände und sogar ein Balkon über deinem bieten dir zahlreiche Möglichkeiten, viele Pflanzen unterzubringen, die viel Sonne vertragen. Hängekörbe, Hängepflanzen und Balkonkästen nehmen keinen Platz am Boden weg. Deshalb sind sie auch hervorragend geeignet, um aus der kleinsten Balkonvariante eine anspruchsvolle und farbenfrohe Pflanzengarnitur zu schaffen.

Balkonpflanzen, die viel Sonne vertragen und wenig Wasser brauchen

Welche Balkonpflanzen vertragen viel Sonne? Für diesen Einsatzzweck sind besonders geeignet:

  • Geranien: Diese machen dir relativ wenig Arbeit und vertragen die Sonne gut, wenn sie ausreichend gegossen und gut gedüngt werden.
  • Margeriten: Auch die kommen gut mit der Sonne klar, sollten aber am Boden immer feucht gehalten werden.
  • Petunien: Sie lieben die Sonne und bedanken sich mit umso mehr Blüten, je mehr Licht sie bekommen. Du solltest sie mit genügend Wasser versorgen und natürlich gut düngen.
  • Weitere Empfehlungen für sonnenverträgliche Balkonpflanzen: Zauberglöckchen, Elfensporn, Sonnenbraut, Zitrusbaum, Gladiole, Wandelröschen.

So viel Wasser brauchen Pflanzen bei sonnigen Standorten

Für alle sonnenverwöhnten Pflanzen gilt, dass sie bei hitzigen Tagen und Wochen am Besten jeden Tag morgens oder abends gegossen werden sollten. Zu empfehlen ist mit einem Fingertest zu überprüfen, ob die Erde trocken oder feucht ist. So findest du ganz leicht raus ob eine Bewässerung notwendig ist, oder nicht. Das bedeutet auch, dass wenn du länger nicht zuhause bist, sollte jemand, ein Freund oder deine Nachbarn, die Pflege übernehmen. Auch ist zu empfehlen, die Erde zu düngen oder durch aktive Bodenaktivatoren das Pflanzenleben anzuregen.

Wenn du keine Langzeit- sondern normale Dünger verwendest, solltest du einmal wöchentlich düngen. Ein Langzeitdünger sollte bei blühenden Pflanzen einmal im Monat eingesetzt werden, bei einfachen Grünpflanzen - beim ersten Umtopfen und danach bei Bedarf.

Der Schatten- und Halbschattenbalkon

In heißen Sommern, und es werden ja immer mehr, kann ein schattig gelegener Balkon Gold wert sein. Hängepflanzen und Blumen für Hängekörbe und Kästen gibt es auch als nicht so sonnenhungrige Arten, die ganz gut im Schatten gedeihen und in der Regel pflegeleicht sind.

Doch Schatten ist nicht gleich Schatten. Die meisten Balkone liegen eher im Halbschatten. Das bedeutet, dass tagsüber für drei bis vier Stunden Sonne auf den Balkon trifft und die restliche Zeit der Schatten herrscht. Wenn ein Balkon zwar im Hellen liegt, aber keine direkte Sonneneinstrahlung hat, spricht man vom hellen Schatten. Eher selten ist der Vollschatten. Dieser tritt eher in den dicht bebauten Städten bei Nordbalkonen auf, auf die kaum reflektiertes Sonnenlicht trifft. Diese Variante ist für das Gedeihen von Pflanzen eindeutig am ungünstigsten. Doch auch hier gibt es Ausnahmen und Balkonpflanzen, die sich am besten völlig ohne Sonnenlicht entwickeln.

Die beliebtesten und geeigneten Schattenpflanzen


Begonien: In Weiß, Gelb, Violett oder Rosa erfreuen sie das Auge von April bis Oktober in allen Schattenarten. Lediglich Im Vollschatten entwickeln sie sich etwas schlechter. Gießen solltest du sie immer erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, sonst faulen sie. Regelmäßiges Düngen oder die Nutzung von natürlichen Bodenaktivatoren für Balkonpflanzen ist zu empfehlen.

Chrysanthemen: Sie gibt es in großer farblicher Vielfalt. Du kannst zwischen 40 verschiedenen Arten und etwa 5.000 Sorten wählen. Je nach Sorte gedeihen sie bis zum Herbst oder Winter. Im Halbschatten fühlen sie sich wohl, im Vollschatten gibt es allerdings weniger Blüten. Chrysanthemen sind sogenannte Starkzehrer. Das bedeutet, dass sie immer leicht feucht gehalten werden müssen. Regelmäßiges Düngen mit mineralischem Dünger ist ausgesprochen wichtig, am besten alle zwei Wochen.

Fuchsien: Sie sind der Klassiker. Sie eignen sich besonders als Hängepflanzen in schattigen Ecken. Wo sie in Weiß, Rot, Rosa und Pink oder Blau und Violett Farbe in den dunklen Balkonbereich bringen. Als Regenwaldpflanze sind sie Feuchtigkeit gewohnt, sollten aber nicht zu feucht werden, sonst werden die Wurzeln geschädigt. Du solltest sie einmal die Woche schwach düngen. Wichtig: Fuchsien sollten nie bei starker Hitze oder trockener Erde gedüngt werden, idealerweise in Kombination mit Bewässerung.

Fleißiges Lieschen: Auch diese Blume eignet sich hervorragend für schattige Bereiche, die sie mit ihren vielen bunten Blüten mit Leben erfüllen. Erhältlich sind sie in Weiß, Pink, Rosa, Orange und Lila. Du solltest sie konstant feucht halten und einmal die Woche düngen.

So viel Wasser brauchen Pflanzen bei schattigen Standorten

Wie oft deine Balkonpflanze gegossen werden muss, hängt von dem genauen Standort und der Pflanzenart ab. So solltet du beispielsweise das Fleißige Lieschen konstant feucht halten und Fuchsien oder Begonien eher nach Bedarf gießen. Zu empfehlen ist immer eine Fingerprobe dh. fühle mit deinem Finger wie trocken oder feucht die Erde noch ist.

Der große Balkon

Wenn du zu den glücklichen Besitzern eines großen Balkons gehörst, kannst du mit den Pfunden wuchern und ein wahrhaftiges Naturparadies entstehen lassen. Die Idee, Pflanzen in mehr oder weniger großen Kübeln zu halten und zu züchten hatten schon die alten Ägypter. Somit kannst du auf rund 3.000 Jahre Erfahrung mit Kübelpflanzen zurückgreifen.

Blütenpracht: Große Blütensträucher und exotische Pflanzen

Für einen großen Balkon ist die Auswahl an Begrünungsmöglichkeiten entsprechend riesig. In der Regel sind es mediterrane Pflanzen, die sich der größten Beliebtheit erfreuen. Diese sind an viel Sonne gewöhnt und sollten sie auch bekommen.
Hier eine kleine Auslese:

Bougainvillea: Sie ist eine klassische Kletterpflanze, die eine große Anzahl von violetten Blüten austreibt. Ab Juli kannst du dich über ihren prunkvollen Anblick erfreuen. Ihr größter Vorteil: Sie braucht nicht viel Pflege. Auf einem nicht überdachten Balkon genügt ihr das natürliche Regenwasser. Nur bei Trockenheit wäre gelegentliches Gießen angebracht. Nach dem ersten Blütenflor könntest du ihr einen leichten Rückschnitt gönnen, damit sich wieder neue Triebe und Blüten bilden. Ab und an zu Düngen, ist natürlich auch hilfreich, damit sie ihre Blüten entwickeln kann.

Oleander: Auf keine Pflanze passt der Begriff Blütenpracht mehr als zu ihm. Es gibt ihn in Rot, Rosa, Weiß, Rosa/Weiß und Rot/Weiß. Der Oleander ist ziemlich pflegeleicht. Während großer Hitze sollte er morgens und abends reichlich gegossen werden. Es macht ihm nichts aus, wenn noch Wasser im Kübel stehen bleibt. Damit er seine Höhe von bis zu drei Metern erreichen kann, ist wöchentliches düngen angebracht.

Polygala: Eine exotische Pflanze mit muschelähnlichen, kleinen violetten Blüten, die sich anhaltend erneuern. Sie sollte immer leicht feucht gehalten werden. Hier noch ein besonderer Tipp: Im Fachhandel gibt es Feuchtigkeitsmesser, die anzeigen, wieviel Feuchtigkeit im Kübel ist und ob es angebracht ist, wieder zu gießen. So wird vermieden, dass sich zu viel Flüssigkeit am Boden ansammelt, was den Wurzeln schadet. Von Frühling bis Herbst ist alle zehn bis 14 Tage eine Düngung zu empfehlen.

Engelstrompete: Sie hat große Blätter und sehr aparte kelchförmige Blüten. Die Blätter benötigen sehr viel Wasser und sollten somit mindestens einmal täglich gegossen werden. An heißen Tagen solltest du die Blume auch am Nachmittag gießen. Damit die Blüten immer ausreichend Wasser aufnehmen können, sollte der Pflanzkübel nicht zu klein sein. Wenn sie dazu noch kräftig gedüngt werden, bedanken sie sich mit einer ausgesprochen angenehmen und exotischen Duftnote.

Sternjasmin: Viele, viele kleine Blüten zeichnen ihn aus. Doch das, was ihn zum Glanzpunkt auf deinem Balkon macht, ist der ausgeprägte Vanilleduft, den er versprüht. Es wäre gut, wenn du ihn immer leicht feucht halten (gießen nach Bedarf) und einmal die Woche düngen würdest.

Immergrüne Pflanzen

Eine interessante Alternative für deinen Balkon sind reine Grünpflanzen. Ihre satten Farben machen den Balkon zur grünen Oase. Sie dienen auch gut als Sichtschutz. Außerdem haben sie oft ansprechende Formen, an denen du deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst, wenn du sie zuschneidest.

Zum Beispiel:

Buchsbaum: Man kennt ihn von öffentlichen Parks oder Schlössern. Du kannst ihn im Fachhandel schon mit fertigen Formschnitten, zum Beispiel als Kugel oder Dreieck, erwerben. Nachgeschnitten wird jeweils im Sommer. Er sollte immer feucht gehalten werden, aber nicht zu nass. Im Sommer ist tägliches Gießen angesagt, möglichst in den frühen Morgenstunden. Ein im März oder April gegebener Langzeitdünger versorgt ihn für einige Monate optimal.

Zypresse: Diese gibt deinem Balkon einen italienischen Flair. Da sie steil nach oben wächst und nicht viel Platz in der Breite braucht, lässt sich sogar eine kleine Allee schaffen. Gegossen werden muss sie mit Fingerspitzengefühl, da sie nicht zu wenig Wasser haben darf, zuviel davon verträgt sie aber auch nicht Idealerweise solltest du sie gießen wenn die Oberfläche ausgetrocknet ist. Alle vier Wochen düngen, ist völlig ausreichend.

Lorbeer: Auch er ist bekannt aus öffentlichen Gärten. So manchem Schloss dient er zur Zierde des Parks. Mit einem entsprechenden Formschnitt wird er auch zur Zierde deines Balkons. Wie schon bei Zypresse ist beim Lorbeer darauf zu achten, dass er nie zu wenig, aber auch nicht zuviel Wasser hat. Ein Feuchtigkeitsmesser kann hier sehr nützlich sein. Wenn der Lorbeer im Winter braune Blätter bekommt, ist das ein Hinweis darauf, dass ihm Nährstoffe fehlen. Hat der Lorbeer gelbe Blätter ist dies nicht zurückzuführen auf Nährstoffmangel, sondern auf ein zu unregelmäßiges Gießenverhalten. Gedüngt werden sollte der Lorbeer im Frühjahr. Im Mai oder Juni kann der Vorgang noch einmal wiederholt werden. Ab August dann nicht mehr.

Eiben und Thuja Smaragd: Sie müssen nicht so oft beschnitten werden und glänzen mit ihrer smaragdgrünen Farbe. Sie sind auch für kühlere Standorte geeignet und müssen regelmäßig gegossen werden. Es gilt das gleiche Prinzip, nicht zu viel und nicht zu wenig Wasser. Häufiges Düngen ist nicht erforderlich. Dünge mit Bedacht, damit es keine Überdüngung gibt.

Früchte

Im Kübel gepflanzte Obstbäume können natürlich zu einem kleinen kulinarischen Highlight auf deinem Balkon werden. Was für ein Genuss, wenn man die eigenen Früchte ernten kann. Es gibt die Obstbäume in zahlreichen Varianten.

Eine kleine Auswahl:

Zitronenbaum: Diese ausgesprochen beliebte Sorte braucht viel Sonne. Er bildet von Mai bis September laufend neue Früchte aus. Im Herbst kann dann geerntet werden. Immer wenn die oberste Erdschicht trocken wird, solltest du in kleinen Mengen Wasser nachgießen. Natürliche Bodenaktivatoren sorgen für ein besseres Bodenleben und somit für satte Früchte.

Orangenbaum: Er hat besonders schöne Früchte und wird damit zum absoluten muss auf deinem Balkon. Damit sich in ihnen Zucker bildet, braucht er viel Sonne. Gegossen wird nach Bedarf. Eine regelmäßige Nährstoffversorgung ist immens wichtig. Deshalb sollte er wöchentlich gedüngt werden oder aktive Mikroorganismen auf natürliche Weise der Erde hinzugefügt.

Limette: Wer am Abend gerne auf dem Balkon einen Sommer Cocktail genießt, kann die dazugehörigen Limetten natürlich selbst ernten. Die Limette braucht nicht besonders viel Platz. Die echte Caipirinha Limette ist eine mexikanische Limette. Gib ihr regelmäßig Wasser. Auf das Düngen kannst Du verzichten. Die Limette passt übrigens auch in einen kleineren Balkon. Für eine optimale Nährstoffversorung kannst du natürliche Bodenaktivatoren verwenden.

Feigenbaum: Er liefert schöne, süße selbst geerntete Feigen. Dafür benötigt er ausreichend Sonne, sollte aber einen windgeschützten Standort haben. Seine Früchte sind im Herbst reif. Bis dahin muss auch er, wie die meisten hier beschriebenen Obstbäume mit Fingerspitzengefühl gegossen werden. Der Feigenbaum benötigt eine ausreichende Nährstoffversorgung durch regelmäßiges Düngen, in Kombination mit natürlichen Bodenaktivatoren.

Olivenbaum: Er sorgt durch seine außergewöhnliche Optik für den mediterranen Flair. Der große Bruder des für den kleinen Balkon bereits beschriebenen Miniaturbaums bedarf der gleichen Pflege.

Balkon bepflanzen - Tipps zur Begrünung & Düngung

Neben Hängepflanzen, Kästen und Hängekörbe gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten einen noch so kleinen oder großen Balkon schön zu gestalten. Inspirationen dazu gibt es auf Pinterest und Instagram, zum Beispiel unter den Hashtags #balkoninspiration, #balkonien, #balkondeko, #balkongarten oder #balkonliebe

 

Wandgarten

Wenn du richtig kreativ sein willst, dann könnte ein Wandgarten eine gute und aparte Lösung sein. Hier werden dein handwerkliches Geschick und deine künstlerische Ader gefordert. Doch wie heisst es so schön: Mach ein Projekt daraus. Im Grunde ist ein Wandgarten die geschickte Verlagerung eines Gartens in die Vertikale. Eine Vielzahl von Pflanzen werden ganz einfach über- oder nebeneinander an der Wand befestigt. Das spart jede Menge Platz, begrünt eine nicht gerade ansehnliche Betonwand und kann optisch ausgesprochen reizvoll sein. Im Fachhandel gibt es dafür fertige Systeme, zum Beispiel fertige Textiltaschen, die du beliebig bepflanzen kannst. Heimwerker funktionieren auch mal eine Palette um, hängen sie an die Wand, füllen sie mit Erde und begrünen sie. Man kann auch Metallkästen, Holzschalen, Einwegflaschen oder alte Schuhe verwenden. Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Komplett fertige Wandgärten, die du wie ein Bild an die Wand hängen kannst, werden auch angeboten.

Natürlich gelten für die ausgewählten Pflanzen auch alle hier bereits aufgeführten Tipps und Hinweise. So musst du genauso darauf achten, ob deine Wand im Schatten oder mehr in der Sonne liegt und die jeweiligen Pflanzen danach aussuchen. Auch bei der Pflege ändert sich nichts. Fertige Systeme aus dem Geschäft haben in der Regel bereits ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem. Beim Eigenbau verwendest du am Besten eine Sprühflasche zum Gießen. Damit kannst du deine Blumen zusätzlich mit einem Flüssigdünger versorgen. Das ist alles ein ziemlicher Aufwand. Dafür wirst du aber mit einer wirklich außergewöhnlichen und individuellen Balkongestaltung belohnt.

Miniaturbaum

Wenn du noch circa 60 Zentimeter Platz für einen Pflanzenkübel auf deinem Balkon hast, kannst du dir in der Baumschule oder im Fachhandel einen Miniaturbaum besorgen. Das sind spezielle kleinere Züchtungen, die es von den meisten gängigen Baumsorten gibt. Hier gilt: nicht verwechseln mit dem japanischen Bonsai. Ein Beispiel wäre der Olivenbaum. Damit kannst du deine bisherige grüne Balkon Komposition abrunden und ihr einen Hauch mediterranen Flair geben. Der Olivenbaum ist aufgrund seiner Herkunft kein Schattengewächs, sondern benötigt viel Sonne und Windschatten. Damit jede Seite gleich viel Sonne abbekommt, musst du ihn regelmäßig drehen. Sobald die obere Erdschicht abgetrocknet ist musst du den Baum gießen, aber nicht übergießen. Sobald er zwei Jahre alt ist, solltest du ihn auch alle zwei Wochen düngen. Der Olivenbaum wächst zwar sehr langsam, aber das Frühjahr ist eine gute Zeit, um ihn zurückzuschneiden. So hältst du ihn gesund und trägst dafür Sorge, dass er auch weiterhin auf deinen Balkon passt.

Tipps zum richtigen Düngen

Womit, wie und wann du düngen solltest, ist natürlich immer individuell und hängt davon ab, welche Pflanzen du ausgewählt hast. Dennoch gibt es einige allgemeingültige Regeln, die jeder Profi schon weiß und jeder Anfänger unbedingt erfahren sollte:

  • Du solltest immer die artgerechte Erde verwenden, denn sie enthält bereits die notwendigen Nährstoffe.
  • Düngen ist nur im Frühling, Sommer und Herbst sinnvoll.
  • Düngen sollte man auch nach Bodenbeschaffenheit: leichte und sandige Böden brauchen Düngung vor dem Austrieb, schwere Böden - danach.
  • Balkon- und Gartenpflanzen sollten nicht bei Hitze und starker Sonneneinstrahlung gedüngt werden. Das macht nämlich die Erde kaputt, indem der Dünger sie so zu sagen verbrennt.
  • Im Herbst solltest du nicht mit einem mineralischen Dünger düngen, sondern lieber zu den organischen Dünger Alternativen greifen.
  • Für die bessere Aufnahme der Nährstoffe empfehlen wir den Einsatz von Bodenaktivatoren.

FAQ: Balkon bepflanzen nach individuellem Bedarf

Jeder Balkonbesitzer hat oft individuelle Umstände, an die er die Bepflanzung seiner bunter Oase anpassen möchte. Vielleicht hast auch du dir schon eine der folgenden Fragen gestellt:

 

Welche Balkonpflanzen eignen sich bei Haustieren?

Für Hunde und Katzenbesitzer gelten besondere Bepflanzungsregeln. Es versteht sich von selbst, dass der Balkon des Katzenliebhabers mit einem Katzennetz gesichert sein sollte. Besonders wichtig ist aber, dass die verwendeten Pflanzen für Haustiere nicht giftig sind.
Lasse dich vor dem Kauf von Balkonpflanzen immer vom Experten beraten!

Ungiftige Balkonpflanzen für Haustiere sind beispielsweise:

  • Drillingsblumen oder Bougainvilleas
  • Fuchsien
  • Margeriten
  • Petunien
  • Rosen
  • Zitronenbaum

Weitere unbedenkliche Pflanzen:

Baldrian, Bambus, Bergpalme, Dattelpalme, Dickblätter, Erika, Frauenhaarfarn, Feldthymian, Glockenblumen, Hahnenkamm, Kapuzinerkresse, Katzengamander, Katzengras (Zyperngras), Katzenminze, Kokospalme, Lavendel, Losbaum, Melisse, Kokospalme, Passionsblumen, Pantoffelblume, Ringelblume, Sonnenblumen, Schiefteller, Schildfarm, Schönmalve, Studentenblumen, Tapirblume, Tillandsien, Zyperngras

Allerdings können die genannten Pflanzen, wenn im Übermaß gefressen, dennoch schädlich für Haustiere sein. Die in unserem Ratgeber erwähnte Engelstrompete kann beispielsweise zu Erbrechen und Durchfall führen.

Giftige Balkonpflanzen und nicht geeignet bei Haustieren sind z.B.:

  • Begonien
  • Chrysanthemen
  • Buchsbaum
  • Fuchsien
  • Fleißiges Lieschen
  • Geranien
  • Lorbeer
  • Oleander
  • Obstbäumen (z.B.Kirsche, Pflaume, Aprikose)
  • Oleander
  • Polygala
  • Sternjasmin
  • Thuja Smaragd
  • Zypresse

Welche Balkonpflanzen eignen sich gegen Insekten?

Ein lauer Sommerabend auf dem Balkon, ein gemütliches Glas Wein und dann dieses hohe Summen im Ohr, das schon so manchen beschaulichen Abend abrupt beendet hat. Mücken sind im Anflug. Doch auch hier gibt es Pflanzen, die sehr nützlich sind, um unangenehme Insekten fernzuhalten. Das sind hauptsächlich stark duftende Gewächse, deren Geruch den Insekten unangenehm ist. Wirksam sind die nach Zitronen duftenden Duftgeranien. Der Geruch einer Katzenminze erfreut Hauskatzen, nicht aber die Mücke. Lavendel vertreibt neben Stechmücken auch Motten oder Spinnen. Salbei, Thymian und Basilikum sind, in größeren Mengen gepflanzt, ebenfalls nicht ohne Wirkung. Hilfreich gegen Insekten sind auch Tomatenpflanzen, Walnussbäume, Weihrauch und der Zitronenbaum. Leider gilt aber auch noch eine Faustregel: Eine richtig ausgehungerte Mücke, kann auch der für sie unangenehmste Geruch nicht abhalten.

Welche Balkonpflanzen sind winterhart?

Wenn du erst einmal Spaß am Gestalten und Bepflanzen deines Balkons bekommen hast, wirst du dir vielleicht jedes Jahr eine neue Variation ausdenken und alles anders einrichten. Natürlich kannst du auch auf eine winterharte Bestückung deines Balkons achten. Somit musst du dich im nächsten Frühjahr weniger um sie kümmern.

Folgende Pflanzen überstehen den Winter auf dem Balkon: Chrysanthemen, Lavendel, Strochschnabel, Winterheide, Silberkraut, Garten Azaleen, Bambus, Buchsbaum, Glockenblume, Efeu, Kirschlorbeer, Rosen, Thymian. Der Sternjasmin hält bis minus 5 Grad aus, der Zitronenbaum bis minus 2 Grad und der Olivenbaum sogar bis minus 10 Grad. Der Feigenbaum und die Margeriten vertragen Kälte, aber keinen Frost.

Pflanzenlexikon: Balkonpflanzen und Pflege-Tipps auf einen Blick

Für eilige Schnellleser, hier die wichtigsten Pflegetipps unserer Pflanzenauswahl kurz und bündig:

 

Balkonblumen und Pflanzen

Wo ist der beste Standort?Wie oft GießenWieviel DüngenWinterhart?
Die GeranienSonnig bis Halbschattigmorgens vor Sonnenaufgang oder Abends vor SonnenuntergangAlle ein bis zwei Wochen

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Bis -5 Grad, danach Überwinterung z.B. im Keller
Die MargeritenSonne, auch Halbschatten, kein FrostMäßig feucht halten, im Sommer täglichAlle drei bis vier Wochen

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Ja, aber nur frostfrei
Die PetunienSonnigNach Bedarf, im Sommer täglichEin bis zweimal die Woche

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Ja, aber nur mit Überwinterung an einem hellen Platz
Die TomatenSonnig und gut geschütztEin bis zweimal die Woche reichlichAlle ein bis zwei Wochen. Bei Mangelerscheinungen öfter.

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein (Überwinterung im Haus/Wohnung)
Die BegonienHalbschatten bis SchattenEin bis zweimal in der WocheAlle 14 Tage

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein (Überwinterung im Haus/Wohnung)
Die ChrysanthemenSonnig, Schatten oder VollschattenTäglichAlle zwei Wochen

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Ja, achte auf die entsprechende Markierung beim Kauf (Wichtig: Abdecken und vor Frost schützen)
Die FuchsienSchattige EckenNach Bedarfeinmal wöchentlich

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein (Überwinterung im Haus/Wohnung)
Fleißiges LieschenHell oder Halbschattigtäglich (konstant feucht halten)Einmal die Woche im Sommer, während der Überwinterung alle 6-8 Wochen

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein (Überwinterung im Haus/Wohnung)
Die BougainvilleaSonnig und geschütztNormal Regenwasser, nur bei TrockenheitEinmal wöchentlich

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein
Der OleanderSonnig und geschütztTäglich. Bei großer Hitze mehrmals täglicheinmal wöchentlich

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
nur leichter Frost, lieber im Überwinterungsquartier unterbringen
Die PolygalaSonneTäglichAlle 10 bis 14 Tage

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein (nur im Wintergarten und frostfreie Überwinterung)
EngelstrompeteSchattenJe nach Hitze ein bis zweimal täglichNach Bedarf

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein
Der SternjasminSonnig oder Halbschatten, keine MittagssonneNach BedarfEinmal die Woche

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Bis -5 Grad

Immergrüne Balkonpflanzen

Wo ist der beste Standort?Wie oft GießenWieviel DüngenWinterhart?
Der BuchsbaumKalkhaltiger, lehmiger BodenTäglichLangzeitdünger im März oder April

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Ja, mit Winterschutz (z.B. mit Kokosmatten umwickeln)
Die ZypresseHell, sonnig oder HalbschattenNach BedarfAlle vier Wochen

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein
Der LorbeerSonne oder HalbschattenNach BedarfIm Frühjahr mit Langzeitdünger und erneut im Mai/Juni

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nein
Die Eiben und Thuja SmaragdHalbschatten, Sonne oder SchattenNach BedarfZweimal im Jahr

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Ja

Früchte

Wo ist der beste Standort?Wie oft GießenWieviel DüngenWinterhart?
Der ZitronenbaumSonnigNach BedarfVon April bis August einmal wöchentlich

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Bis -2 Grad
Der OrangenbaumSonnigNach BedarfWöchentlich

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Nur im Überwinterungsquartier (ca. 5 Grad)
Die LimetteSonne und windgeschütztNach Bedarf reichlichKeine Düngung notwendig

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Im Wintergarten
Der Feigenbaum
Sonnig und windgeschütztNach BedarfAlle zwei Wochen bis zur Ernte

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Bedingt winterhart
Der OlivenbaumSonnig und windgeschütztNach BedarfAlle zwei Wochen

Oder Nutzung von natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren (3-4 Mal im Monat)
Bis -10 Grad