Der kleine Sonnenbalkon
Wenn dein Balkon wenig Platz und viel Licht bietet, möchtest du bestimmt die Sonnenstunden nutzen und die verfügbare Fläche für eine Liege oder ein kleines Balkonmöbelset freihalten. In einem solchen Fall kannst du bei der Begrünung deines Balkons richtig kreativ werden: das Geländer, die Wände und sogar ein Balkon über deinem bieten dir zahlreiche Möglichkeiten, viele Pflanzen unterzubringen, die viel Sonne vertragen. Hängekörbe, Hängepflanzen und Balkonkästen nehmen keinen Platz am Boden weg. Deshalb sind sie auch hervorragend geeignet, um aus der kleinsten Balkonvariante eine anspruchsvolle und farbenfrohe Pflanzengarnitur zu schaffen.
Balkonpflanzen, die viel Sonne vertragen und wenig Wasser brauchen
Welche Balkonpflanzen vertragen viel Sonne? Für diesen Einsatzzweck sind besonders geeignet:
- Geranien: Diese machen dir relativ wenig Arbeit und vertragen die Sonne gut, wenn sie ausreichend gegossen und gut gedüngt werden.
- Margeriten: Auch die kommen gut mit der Sonne klar, sollten aber am Boden immer feucht gehalten werden.
- Petunien: Sie lieben die Sonne und bedanken sich mit umso mehr Blüten, je mehr Licht sie bekommen. Du solltest sie mit genügend Wasser versorgen und natürlich gut düngen.
- Weitere Empfehlungen für sonnenverträgliche Balkonpflanzen: Zauberglöckchen, Elfensporn, Sonnenbraut, Zitrusbaum, Gladiole, Wandelröschen.
So viel Wasser brauchen Pflanzen bei sonnigen Standorten
Für alle sonnenverwöhnten Pflanzen gilt, dass sie bei hitzigen Tagen und Wochen am Besten jeden Tag morgens oder abends gegossen werden sollten. Zu empfehlen ist mit einem Fingertest zu überprüfen, ob die Erde trocken oder feucht ist. So findest du ganz leicht raus ob eine Bewässerung notwendig ist, oder nicht. Das bedeutet auch, dass wenn du länger nicht zuhause bist, sollte jemand, ein Freund oder deine Nachbarn, die Pflege übernehmen. Auch ist zu empfehlen, die Erde zu düngen oder durch aktive Bodenaktivatoren das Pflanzenleben anzuregen.
Wenn du keine Langzeit- sondern normale Dünger verwendest, solltest du einmal wöchentlich düngen. Ein Langzeitdünger sollte bei blühenden Pflanzen einmal im Monat eingesetzt werden, bei einfachen Grünpflanzen - beim ersten Umtopfen und danach bei Bedarf.
Der Schatten- und Halbschattenbalkon
In heißen Sommern, und es werden ja immer mehr, kann ein schattig gelegener Balkon Gold wert sein. Hängepflanzen und Blumen für Hängekörbe und Kästen gibt es auch als nicht so sonnenhungrige Arten, die ganz gut im Schatten gedeihen und in der Regel pflegeleicht sind.
Doch Schatten ist nicht gleich Schatten. Die meisten Balkone liegen eher im Halbschatten. Das bedeutet, dass tagsüber für drei bis vier Stunden Sonne auf den Balkon trifft und die restliche Zeit der Schatten herrscht. Wenn ein Balkon zwar im Hellen liegt, aber keine direkte Sonneneinstrahlung hat, spricht man vom hellen Schatten. Eher selten ist der Vollschatten. Dieser tritt eher in den dicht bebauten Städten bei Nordbalkonen auf, auf die kaum reflektiertes Sonnenlicht trifft. Diese Variante ist für das Gedeihen von Pflanzen eindeutig am ungünstigsten. Doch auch hier gibt es Ausnahmen und Balkonpflanzen, die sich am besten völlig ohne Sonnenlicht entwickeln.
Die beliebtesten und geeigneten Schattenpflanzen
Begonien: In Weiß, Gelb, Violett oder Rosa erfreuen sie das Auge von April bis Oktober in allen Schattenarten. Lediglich Im Vollschatten entwickeln sie sich etwas schlechter. Gießen solltest du sie immer erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, sonst faulen sie. Regelmäßiges Düngen oder die Nutzung von natürlichen Bodenaktivatoren für Balkonpflanzen ist zu empfehlen.
Chrysanthemen: Sie gibt es in großer farblicher Vielfalt. Du kannst zwischen 40 verschiedenen Arten und etwa 5.000 Sorten wählen. Je nach Sorte gedeihen sie bis zum Herbst oder Winter. Im Halbschatten fühlen sie sich wohl, im Vollschatten gibt es allerdings weniger Blüten. Chrysanthemen sind sogenannte Starkzehrer. Das bedeutet, dass sie immer leicht feucht gehalten werden müssen. Regelmäßiges Düngen mit mineralischem Dünger ist ausgesprochen wichtig, am besten alle zwei Wochen.
Fuchsien: Sie sind der Klassiker. Sie eignen sich besonders als Hängepflanzen in schattigen Ecken. Wo sie in Weiß, Rot, Rosa und Pink oder Blau und Violett Farbe in den dunklen Balkonbereich bringen. Als Regenwaldpflanze sind sie Feuchtigkeit gewohnt, sollten aber nicht zu feucht werden, sonst werden die Wurzeln geschädigt. Du solltest sie einmal die Woche schwach düngen. Wichtig: Fuchsien sollten nie bei starker Hitze oder trockener Erde gedüngt werden, idealerweise in Kombination mit Bewässerung.
Fleißiges Lieschen: Auch diese Blume eignet sich hervorragend für schattige Bereiche, die sie mit ihren vielen bunten Blüten mit Leben erfüllen. Erhältlich sind sie in Weiß, Pink, Rosa, Orange und Lila. Du solltest sie konstant feucht halten und einmal die Woche düngen.
So viel Wasser brauchen Pflanzen bei schattigen Standorten
Wie oft deine Balkonpflanze gegossen werden muss, hängt von dem genauen Standort und der Pflanzenart ab. So solltet du beispielsweise das Fleißige Lieschen konstant feucht halten und Fuchsien oder Begonien eher nach Bedarf gießen. Zu empfehlen ist immer eine Fingerprobe dh. fühle mit deinem Finger wie trocken oder feucht die Erde noch ist.
Der große Balkon
Wenn du zu den glücklichen Besitzern eines großen Balkons gehörst, kannst du mit den Pfunden wuchern und ein wahrhaftiges Naturparadies entstehen lassen. Die Idee, Pflanzen in mehr oder weniger großen Kübeln zu halten und zu züchten hatten schon die alten Ägypter. Somit kannst du auf rund 3.000 Jahre Erfahrung mit Kübelpflanzen zurückgreifen.
Blütenpracht: Große Blütensträucher und exotische Pflanzen
Für einen großen Balkon ist die Auswahl an Begrünungsmöglichkeiten entsprechend riesig. In der Regel sind es mediterrane Pflanzen, die sich der größten Beliebtheit erfreuen. Diese sind an viel Sonne gewöhnt und sollten sie auch bekommen.
Hier eine kleine Auslese:
Bougainvillea: Sie ist eine klassische Kletterpflanze, die eine große Anzahl von violetten Blüten austreibt. Ab Juli kannst du dich über ihren prunkvollen Anblick erfreuen. Ihr größter Vorteil: Sie braucht nicht viel Pflege. Auf einem nicht überdachten Balkon genügt ihr das natürliche Regenwasser. Nur bei Trockenheit wäre gelegentliches Gießen angebracht. Nach dem ersten Blütenflor könntest du ihr einen leichten Rückschnitt gönnen, damit sich wieder neue Triebe und Blüten bilden. Ab und an zu Düngen, ist natürlich auch hilfreich, damit sie ihre Blüten entwickeln kann.
Oleander: Auf keine Pflanze passt der Begriff Blütenpracht mehr als zu ihm. Es gibt ihn in Rot, Rosa, Weiß, Rosa/Weiß und Rot/Weiß. Der Oleander ist ziemlich pflegeleicht. Während großer Hitze sollte er morgens und abends reichlich gegossen werden. Es macht ihm nichts aus, wenn noch Wasser im Kübel stehen bleibt. Damit er seine Höhe von bis zu drei Metern erreichen kann, ist wöchentliches düngen angebracht.
Polygala: Eine exotische Pflanze mit muschelähnlichen, kleinen violetten Blüten, die sich anhaltend erneuern. Sie sollte immer leicht feucht gehalten werden. Hier noch ein besonderer Tipp: Im Fachhandel gibt es Feuchtigkeitsmesser, die anzeigen, wieviel Feuchtigkeit im Kübel ist und ob es angebracht ist, wieder zu gießen. So wird vermieden, dass sich zu viel Flüssigkeit am Boden ansammelt, was den Wurzeln schadet. Von Frühling bis Herbst ist alle zehn bis 14 Tage eine Düngung zu empfehlen.
Engelstrompete: Sie hat große Blätter und sehr aparte kelchförmige Blüten. Die Blätter benötigen sehr viel Wasser und sollten somit mindestens einmal täglich gegossen werden. An heißen Tagen solltest du die Blume auch am Nachmittag gießen. Damit die Blüten immer ausreichend Wasser aufnehmen können, sollte der Pflanzkübel nicht zu klein sein. Wenn sie dazu noch kräftig gedüngt werden, bedanken sie sich mit einer ausgesprochen angenehmen und exotischen Duftnote.
Sternjasmin: Viele, viele kleine Blüten zeichnen ihn aus. Doch das, was ihn zum Glanzpunkt auf deinem Balkon macht, ist der ausgeprägte Vanilleduft, den er versprüht. Es wäre gut, wenn du ihn immer leicht feucht halten (gießen nach Bedarf) und einmal die Woche düngen würdest.
Immergrüne Pflanzen
Eine interessante Alternative für deinen Balkon sind reine Grünpflanzen. Ihre satten Farben machen den Balkon zur grünen Oase. Sie dienen auch gut als Sichtschutz. Außerdem haben sie oft ansprechende Formen, an denen du deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst, wenn du sie zuschneidest.
Zum Beispiel:
Buchsbaum: Man kennt ihn von öffentlichen Parks oder Schlössern. Du kannst ihn im Fachhandel schon mit fertigen Formschnitten, zum Beispiel als Kugel oder Dreieck, erwerben. Nachgeschnitten wird jeweils im Sommer. Er sollte immer feucht gehalten werden, aber nicht zu nass. Im Sommer ist tägliches Gießen angesagt, möglichst in den frühen Morgenstunden. Ein im März oder April gegebener Langzeitdünger versorgt ihn für einige Monate optimal.
Zypresse: Diese gibt deinem Balkon einen italienischen Flair. Da sie steil nach oben wächst und nicht viel Platz in der Breite braucht, lässt sich sogar eine kleine Allee schaffen. Gegossen werden muss sie mit Fingerspitzengefühl, da sie nicht zu wenig Wasser haben darf, zuviel davon verträgt sie aber auch nicht Idealerweise solltest du sie gießen wenn die Oberfläche ausgetrocknet ist. Alle vier Wochen düngen, ist völlig ausreichend.
Lorbeer: Auch er ist bekannt aus öffentlichen Gärten. So manchem Schloss dient er zur Zierde des Parks. Mit einem entsprechenden Formschnitt wird er auch zur Zierde deines Balkons. Wie schon bei Zypresse ist beim Lorbeer darauf zu achten, dass er nie zu wenig, aber auch nicht zuviel Wasser hat. Ein Feuchtigkeitsmesser kann hier sehr nützlich sein. Wenn der Lorbeer im Winter braune Blätter bekommt, ist das ein Hinweis darauf, dass ihm Nährstoffe fehlen. Hat der Lorbeer gelbe Blätter ist dies nicht zurückzuführen auf Nährstoffmangel, sondern auf ein zu unregelmäßiges Gießenverhalten. Gedüngt werden sollte der Lorbeer im Frühjahr. Im Mai oder Juni kann der Vorgang noch einmal wiederholt werden. Ab August dann nicht mehr.
Eiben und Thuja Smaragd: Sie müssen nicht so oft beschnitten werden und glänzen mit ihrer smaragdgrünen Farbe. Sie sind auch für kühlere Standorte geeignet und müssen regelmäßig gegossen werden. Es gilt das gleiche Prinzip, nicht zu viel und nicht zu wenig Wasser. Häufiges Düngen ist nicht erforderlich. Dünge mit Bedacht, damit es keine Überdüngung gibt.
Früchte
Im Kübel gepflanzte Obstbäume können natürlich zu einem kleinen kulinarischen Highlight auf deinem Balkon werden. Was für ein Genuss, wenn man die eigenen Früchte ernten kann. Es gibt die Obstbäume in zahlreichen Varianten.
Eine kleine Auswahl:
Zitronenbaum: Diese ausgesprochen beliebte Sorte braucht viel Sonne. Er bildet von Mai bis September laufend neue Früchte aus. Im Herbst kann dann geerntet werden. Immer wenn die oberste Erdschicht trocken wird, solltest du in kleinen Mengen Wasser nachgießen. Natürliche Bodenaktivatoren sorgen für ein besseres Bodenleben und somit für satte Früchte.
Orangenbaum: Er hat besonders schöne Früchte und wird damit zum absoluten muss auf deinem Balkon. Damit sich in ihnen Zucker bildet, braucht er viel Sonne. Gegossen wird nach Bedarf. Eine regelmäßige Nährstoffversorgung ist immens wichtig. Deshalb sollte er wöchentlich gedüngt werden oder aktive Mikroorganismen auf natürliche Weise der Erde hinzugefügt.
Limette: Wer am Abend gerne auf dem Balkon einen Sommer Cocktail genießt, kann die dazugehörigen Limetten natürlich selbst ernten. Die Limette braucht nicht besonders viel Platz. Die echte Caipirinha Limette ist eine mexikanische Limette. Gib ihr regelmäßig Wasser. Auf das Düngen kannst Du verzichten. Die Limette passt übrigens auch in einen kleineren Balkon. Für eine optimale Nährstoffversorung kannst du natürliche Bodenaktivatoren verwenden.
Feigenbaum: Er liefert schöne, süße selbst geerntete Feigen. Dafür benötigt er ausreichend Sonne, sollte aber einen windgeschützten Standort haben. Seine Früchte sind im Herbst reif. Bis dahin muss auch er, wie die meisten hier beschriebenen Obstbäume mit Fingerspitzengefühl gegossen werden. Der Feigenbaum benötigt eine ausreichende Nährstoffversorgung durch regelmäßiges Düngen, in Kombination mit natürlichen Bodenaktivatoren.
Olivenbaum: Er sorgt durch seine außergewöhnliche Optik für den mediterranen Flair. Der große Bruder des für den kleinen Balkon bereits beschriebenen Miniaturbaums bedarf der gleichen Pflege.