The Big Four (Die vier häufigsten Küchenkräuter)
Basilikum ist reich an ätherischen Ölen und hat einen intensiven Geschmack. In der italienischen Küche ist es sehr beliebt und passt hervorragend zu Pizza, Pasta, Parmesan und Tomaten. In der Wohnung kann es bereits im November oder Dezember angepflanzt werden. Im Winter reicht dem Basilikum ein helles Fenster mit genug Licht. Auf der Außenseite der Fensterbank und auf dem Balkon ist die empfohlene Anpflanzzeit Ende April bis Mitte Juni. Ein warmer und sonniger Standort ist genau das Richtige. Da die Blätter leicht verbrennen, verträgt das Basilikum keine pralle Sonne. Du solltest dein Basilikum einmal die Woche mit biologischem Dünger düngen oder aktive Bodenaktivatoren verwenden. Verwerte abgeschnittene Triebe möglichst rasch, da die Pflanze schnell das Aroma verliert. Aus dem am Ende des Jahres abgeernteten Trieben kannst du ein schmackhaftes Basilikumpesto herstellen, das noch monatelang im Kühlschrank haltbar ist.
Petersilie lässt sich vielseitig verwenden. Die frischen Petersilienblätter geben kalten Gerichten wie Salaten, Eiern, Rohkost und Dips eine besondere Note; ebenso auch warmen Speisen wie hellen Saucen, Fischgerichten, Geflügel und Bratenfüllungen. Nicht wegzudenken sind sie aus unterschiedlichen Suppen. Ein Petersiliensträußchen am Anfang in die Suppe gegeben, entwickelt während der Kochzeit sein Aroma. Die Petersilie ist ziemlich anspruchslos in der Pflege. Am Besten bekommt ihr ein halbschattiger Standort, weniger die pralle Sonne. Am günstigsten ist es, wenn du sie im Spätsommer anpflanzt. Du solltest sie mit Fingerspitzengefühl gießen, da sowohl zu viel Wasser, als auch zu wenig davon gut für sie ist. Gelegentlich kann deine Petersilie etwas Bio Dünger vertragen. An einem geschützten Standort übersteht sie auch den Winter. Du kannst sie aber auch in die Wohnung holen und an einem hellen und kühlen Standort überwintern lassen. Abgeerntete Triebe behalten ihr Aroma, wenn du sie einfrierst.
Schnittlauch sollte nicht gehackt, sondern geschnitten und über Suppen, Saucen, Fisch- und Eierspeisen sowie Salaten gestreut werden. Der Schnittlauch braucht Licht und Luft. Er sollte zumindest auf der Fensterbank stehen, eignet sich aber auf Dauer nicht als Zimmerpflanze und geht in der Wohnung ein. So ist er besser auf dem Balkon oder auf der äußeren Fensterbank aufgehoben. Du kannst ihn im März anbauen. Im September benötigt er einen größeren Topf. Er braucht mehr Wasser als die anderen Kräuter, darf aber auch nicht zuviel davon bekommen. Dünge ihn alle vier Wochen mit einem biologischen Dünger.
Dill ist bei uns vorrangig als Fischgewürz bekannt. Vor allem verleiht er dem Lachs sein unverwechselbares Aroma. Auch zu Gurkengerichten passt er hervorragend. Der Dill bevorzugt einen sonnigen Standort. Auch er braucht reichlich Wasser, verträgt aber keine Staunässe. Auf Dünger kann verzichtet werden. Dill verträgt keinen Frost, deshalb gehört er erst nach den Eisheiligen ins Freie. Er kann von Juli bis August geerntet werden. Verwende ihn frisch geerntet umgehend. Du kannst auch nur die Spitzen abschneiden und damit deine Speisen fein würzen.
Für die Liebhaber italienischer Küche gibt es neben dem Basilikum noch einige andere typisch südländische Kräuter.
Küchenkräuter mit mediterranem Flair
Basilikum sorgt für einen angenehmen Duft wie in Italien oder Spanien. Er erfreut sich großer Beliebtheit bei den Fans mediterraner Küche und passt ausgezeichnet zu Fleisch, Fisch oder Pizza, aber auch zu südländischem Gemüse, wie Tomaten und Zucchini. Zusammen mit Knoblauch ergibt sich eine ideale Gewürzmischung für Huhn- und Lammbraten. Da Rosmarin einen großen Topf braucht, um sich entfalten zu können, ist er besser für einen sonnigen Standort auf dem Balkon geeignet. In der Pflege ist er recht anspruchslos. Regelmäßiges Gießen und ein gelegentlicher Rückschnitt, sowie zwei bis drei Gaben vom biologischen Dünger im Frühjahr reichen völlig aus. Im Winter solltest Du ihn in die Wohnung holen. Bei Zimmertemperatur ist ein Standort mit Licht angesagt. Je kühler dieser ist, desto dunkler darf es sein. Da dem Rosmarin die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nicht schaden, kann ihm auch eine Garage als Winterquartier dienen. Im März geht es dann wieder zurück auf den Balkon. Dort kannst du ihn während des ganzen Rest des Jahres ernten.
Thymian schmeckt bittersüß und würzig. Mit seiner besonderen Geschmacksnote eignet er sich zum Verfeinern von zahlreichen Gerichten: Lamm, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten gibt er sein eigenes unverwechselbares Aroma. Vegetarier verwenden ihn gerne, weil er sich mit Tomaten, Auberginen, Oliven, Kartoffeln oder Ziegenkäse gut verträgt. Auch Süßspeisen und Früchte bekommen durch ihn eine besonder Note. Thymian ist ein Lichtkeimer, deshalb solltest du beim Einpflanzen die Samen nur leicht andrücken. Da er zum Keimen mindestens 15 Grad Temperatur braucht, ist es ratsam, ihn zunächst in kleinen Töpfen im Warmen anzusetzen, um dann die Triebe später in ein größeres Gefäß umzutopfen. Wie alle Südländer fühlt er sich an einem sonnigen Standort am wohlsten. Er benötigt stetig Wasser, aber nicht übermäßig viel. Färben sich seine Blätter gelb oder fallen ab, wurde er zu viel oder zu wenig gegossen. Zwei bis dreimal im Frühjahr empfiehlt sich eine schwache Düngung mit einem Bio Dünger. Thymian entwickelt sein stärkstes Aroma kurz vor der Blüte im Früh- oder Hochsommer. Das ist dann die beste Erntezeit und auch der günstigste Zeitpunkt für einen Rückschnitt. Dadurch bildet er wieder neue kräftige Triebe, die bis zum Winter gut aushärten können, um eine gewisse Frostresistenz zu erlangen. An einem windgeschützten Platz übersteht der Thymian den Winter gut auf dem Balkon. Erst bei längeren Temperaturen unter Null Grad ist er besser im Winterquartier aufgehoben.
Oregano ist der Klassiker der italienischen Küche. Mit seinem kräftigen, leicht süßlich scharfen Geschmack dient er als Standardgewürz für Tomatensaucen, Pasta, Antipasti und gegrilltes Fleisch. Auch die Griechen verwenden ihn gerne im Gyros oder dem Fetasalat. Den Oregano solltest du mindestens 15 Minuten mitkochen oder garen, um das volle Aroma zu erhalten. Wegen seines starken Eigengeschmackes darfst du ihn aber nur leicht dosiert verwenden. Weniger ist hier mehr. Gieße ihn regelmäßig, wenn er sich trocken anfühlt. Im Sommer kann das täglich nötig sein. Vermeide aber Staubildung. Den Wasserüberschuss im Untersetzer solltest du daher weggießen. Der Oregano benötigt keine regelmäßige Düngung. Einmal im Frühjahr und Ende August genügen vollauf. Erntezeit ist den ganzen Sommer über. Auch die Blüten sind genießbar und eignen sich als Zugabe für Salate. Im Herbst solltest Du ihn zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden und bei Frostbeginn mit einem Pflanzenvlies bedecken. An einem windgeschützten Platz kann er dann im Winter auf dem Balkon bleiben. Nur bei besonders harter Kälte ist es ratsam, ihn zum Überwintern ins Innere zu holen. Allerdings benötigt er einen kühlen Raum. Zimmertemperatur ist zu warm für ihn und er geht ein. Achtung: Der Oregano erfreut sich bei Bienen großer Beliebtheit. Wenn du allergisch bist, ist es ratsam, für ausreichend Insektenschutz zu sorgen.
Salbei schmeckt etwas bitter und hat eine leichte Schärfe. Er ist eine zusätzliche Komponente in vielen mediterranen Gerichten. Sparsam verwendet, gibt er Pastagerichten, Fisch oder Fleisch den letzten Schliff. Am bekanntesten ist wohl das “Saltimbocca alla Romana” mit Kalbfleisch und Schinken. Die Salbei-Blätter mit Ei paniert und frittiert ergeben ein einfaches schmackhaftes Gericht. Als Tee wird ihm eine heilende Wirkung bei Halsschmerzen und grippalen Infekten zugeschrieben. Er eignet sich sehr gut für die Fensterbank oder den Balkon. Mitte oder Ende Februar kannst du bereits mit dem Anpflanzen auf der Fensterbank beginnen. Ab Mitte Mai solltest du dann die jungen Pflanzen in einem Topf auf den Balkon oder die Fensterbank außen setzen. Pure Sonne ist kein Problem für ihn. Wie die meisten Kräuter mag er zu viel Feuchtigkeit nicht. Sparsames Gießen ist bei Salbei angebracht. Ebenfalls sparsam sollte der Gebrauch von Dünger sein. Gebe ihm nur im Frühjahr etwas biologischen Dünger oder natürliche Bodenaktivatoren. Ab Mitte Mai ist es gut, wenn dem Salbei die Triebspitzen regelmäßig abgeknipst werden. Auch ganze Zweige sollten immer wieder zurückgeschnitten werden, aber nicht der holzige untere Teil. im Winter reicht ihm ein kühler Platz im Keller oder in der Garage.
Lorbeer wird in der Küche verwendet, um Suppen, Soßen, Eintöpfen und Fleischgerichten Geschmack zu geben. Wobei das Lorbeerblatt nur mitgekocht und dann wieder entfernt wird. Die Blätter eignen sich auch für eingelegte Lebensmittel. Der Lorbeer kann im Frühling oder Herbst gepflanzt werden und gedeiht am Besten an einem sonnigen und warmen Standort. Er ist aber auch im Halbschatten zuhause. Wenn er zuviel Wasser bekommt, vergilben seine Blätter. Bei zu wenig Flüssigkeit zeigt er schlappe Blätter. Du musst also auch beim Lorbeer den goldenen Mittelweg finden. Von Mai bis Juli sollte er sparsam, aber regelmäßig gedüngt werden. Es ist von Vorteil, ihn immer wieder zurückzuschneiden, da er sehr groß werden kann. Im Freien könnten es dann schon mal zwölf Meter werden. Da er keinen Frost verträgt, musst du ihn zum Überwintern rechtzeitig ins Innere schaffen. Der Lorbeer ist recht anspruchslos und kann bei richtiger Pflege bis zu hundert Jahre alt werden. Somit hätten auch deine Kinder und Enkel noch Freude mit ihm.
Auch bei begrenztem Platzangebot ist so mancher ein Fan von eher selten benutzten Küchenkräutern. Hier eine kleine Auswahl mit unseren Empfehlungen:
Für jeden Liebhaber - Die 5 beliebtesten Küchenkräuter
Liebstöckel ist das Maggikraut und wird in erster Linie in Suppen und Eintöpfen mitgekocht. Er schmeckt auch zu Gemüse, wie Tomaten oder Salat. Ende März ist seine Pflanzzeit auf der Fensterbank. Im Sommer wäre dann der Umzug auf den Balkon möglich, ist aber nicht zwingend. Jeder helle, sonnendurchflutete Standort ist gut für den Liebstöckel. Das kann auch das Küchenfenster oder ein verglastes Treppenhaus sein. Gieße ihn regelmäßig und entferne verwelkte, braune Blätter und Stengel. Zwischen April und August ist alle vier Wochen ein Bio Dünger von Vorteil oder die Zugabe von aktiven Bodenaktivatoren. Der Liebstöckel darf im Winter ruhig im Freien bleiben, weil er Minustemperaturen gut verträgt. Zimmertemperatur ist tatsächlich eher schädlich für ihn.
Majoran ist das richtige Gewürz für die deftige Küche. Suppen, Eintöpfe und Fleischgerichte bekommen durch ihn den besonderen geschmacklichen Kick. Mit Kartoffeln harmoniert er sehr gut und darf in keiner Kartoffelsuppe fehlen. Wie bei den vorherigen Kräutern lässt sich Majoran gut auf der Fensterbank anpflanzen. Die Samen sind Lichtkeimer, dürfen also nicht mit Erde bedeckt werden. Die beste Zeit zum Einpflanzen ist wieder Ende März. Bei Temperaturen um die 18 Grad dauert es 15 bis 20 Tage, bis die Samen keimen. Mitte Mai könnte dann der Umzug auf den Balkon stattfinden. Ein sonniger, warmer Standort ist für den Majoran gut geeignet, aber mit dem Halbschatten kommt er auch problemlos klar. Gieße ihn sparsam. Lieber sogar etwas zu wenig, als zu viel. Der Majoran verträgt auch längere Trockenperioden. Dünge ihn gelegentlich mit einem biologischen Dünger oder mit natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren. Erntezeit ist zwischen Juli und September, bevor er zu blühen beginnt. Die Pflanze ist nicht winterhart. Die besten Chancen, dass er den Winter überlebt, bestehen im Topf auf der inneren Fensterbank.
Kerbel eignet sich gewöhnlich für deftige Gerichte. Sein pikant süßes Aroma entfaltet er bei Suppen, Saucen, Fisch, Kalb, zartem Geflügel, Kartoffeln oder Eiern. Sein Anisgeruch zieht Insekten und Bienen an. Achte also auch hier auf den Insektenschutz. Der Kerbel wird von Mitte bis Ende März ausgesät. Der Kerbel ist, wie der Majoran, ein Lichtkeimer. Dementsprechend dürfen die Samen nur leicht mit der Erde bedeckt werden. Die Aussaat ist noch bis August möglich. Bereits nach etwa zwei Monaten kann dann das erste mal geerntet werden. Sein liebster Standort ist im Halbschatten. Die pralle Sonne führt bei ihm leicht zu Verbrennungen. Er benötigt immer etwas Feuchtigkeit, aber auch nicht zu viel davon. Etwa acht Wochen nach der Aussaat kann man mit dem regelmäßigen Düngen beginnen. Die Gaben können bis September alle vier Wochen erfolgen. Der Kerbel übersteht den Winter auf dem Balkon ohne Probleme und bedarf während dieser Zeit keiner besonderen Pflege. Im Haus allerdings sollte er weiter gegossen werden, dafür kann aber im Warmen auch noch im Winter von ihm geerntet werden.
Minze hat einen kräftigen kühlen Geschmack. Sie findet in Salaten, Rohkost, Gemüse, Fleisch, Fisch und Saucen Verwendung. Sie harmoniert auch hervorragend mit Schokolade und Beeren. Und manch einem Cocktail gibt sie die besondere Note. Auch die Minze ist ein Lichtkeimer und braucht nur wenig Erde über dem Samen. Die Anzucht kann im Februar auf der Fensterbank erfolgen. Im Mai darf sie dann auf einen halbschattigen Standort ins Freie. Die Keimdauer beträgt eine bis drei Wochen. Die Minze mag es immer etwas feucht. Deshalb ist im Sommer tägliches Gießen angesagt. Hängen die Blätter nach unten, droht Wassermangel. Sie sollte nur wenig mit biologischem Dünger versorgt werden. Zu viel Dünger kann das Aroma der Minze verringern. Die beste Erntezeit ist zwischen Juni und August. Kurz vor der Blüte im Juni enthalten die Blätter am meisten von ätherischen Ölen. Das macht die geernteten Blätter besonders aromatisch. Es gibt zahlreiche Minzesorten, wovon einige auch winterhart sind. Die im Topf gepflanzten sollte man allerdings über den Winter auf jeden Fall nach innen bringen.
Zitronenmelisse verbreitet einen angenehmen Zitronenduft. Unmittelbar geerntet, gibt sie dem Salat, Quark, Fisch, Geflügel und Wild ein frisches Zitronenaroma, das auch für Süßspeisen oder Eis Kreationen geeignet ist. In Cocktailbars ist sie eine unverzichtbare, erfrischende Komponente vieler Drinks. Auch die Zitronenmelisse ist ein Lichtkeimer, der kaum Erde über der Saat benötigt. Auf der Fensterbank können die Samen im Topf bereits im Spätwinter eingesetzt werden. Wie bei allen anderen Kräutern auch ist der Mai der beste Zeitpunkt für den Umzug auf den Balkon. Sie braucht ausreichend Flüssigkeit. Im Sommer kann dann schon mal zweimaliges Gießen am Tag nötig werden. Düngen ist im Frühjahr und im Herbst angebracht. Nachdem sie stark wächst, muss sie regelmäßig in einen größeren Topf umgetopft werden. Du kannst ihre frischen Blätter den ganzen Sommer über pflücken und am Besten gleich in der Küche verwerten. Am meisten Aromastoffe hat sie allerdings kurz vor der Blüte im Juni oder Juli. Schneide die Zitronenmelisse dann zehn Zentimeter über dem Boden ab. Dann kannst Du im September nochmal ernten. Blätter, die du nicht gleich verwertest, kannst du trocknen. Dabei verliert sie aber im Wesentlichen ihr Aroma und ist als Speisegewürz nicht mehr zu gebrauchen, wohl aber für schmackhafte Tees. Als Topfpflanze ist sie im Winter besser im Haus aufgehoben und kann im April wieder zurück auf den Balkon oder die äußere Fensterbank.