Küchenkräuter - Tipps: Pflanzen, Pflege und DüngungKüchenkräuter - Tipps: Pflanzen, Pflege und DüngungKleiner Ratgeber für alle, die gerne ihre Speisen mit frischen Kräutern direkt aus der eigenen Küche oder dem Balkon veredeln möchten.

Ob Profi-, Hobby- oder Gelegenheitskoch, jeder gibt seinen Kochkreationen gerne noch die letzte geschmackliche Krönung durch die Zugabe von erlesenen Kräutern. Zumeist stehen sie in der Küche in getrockneter Form zur Verfügung.

Wie elegant wäre es doch, deine Gerichte mit frischen, selbst gezüchteten Kräutern zu würzen, die auf deinem Balkon oder direkt in der Küche gedeihen. Zumal dies auch noch preisgünstiger und umweltschonender ist. Das ist gar nicht so aufwendig, wie du glauben magst.

Wir zeigen dir, was du beachten musst, um in deiner Küche oder auf dem Balkon einen eigenen kleinen Kräutergarten entstehen zu lassen.

Wie schaffe ich mir einen Vorrat von frischen Kräutern in meiner Küche oder auf dem Balkon?

Küchenkräuter kaufen

Fast in jedem Supermarkt oder Discounter kann man heutzutage fertig gezogene Kräuter im Topf kaufen. Manchmal findet man sogar ausgefallene Sorten im Angebot. Das ist natürlich die einfachste Lösung, um dir in deinem Heim einen kleinen Kräutergarten zu schaffen. Beim Kauf solltest du auf Krankheitszeichen achten. Wenn du an den Stielen Schimmel entdeckst oder die Blätter verfärbt sind, ist es klüger, den entsprechenden Topf im Geschäft zu lassen. In der Küche sollte ein Platz am Fenster die Pflanzen gut mit Licht versorgen. Zwar ist ein sonniger Standort durchaus von Vorteil, aber die meisten Kräutersorten gedeihen auch im Halbschatten. Auf dem Balkon ist ein windgeschützter Standort zweckmäßig.

Die Kräuter-Faustregel:

Die Kräuter-Faustregel, aus eins mach drei gilt für fertige Kräutertöpfe, da sie meist dicht bepflanzt sind. Das bedeutet, dass du zwei zusätzliche leere Töpfe mit je einem Drittel des erworbenen Exemplars befüllst. Dadurch bekommen die Kräuter mehr Licht und Nährstoffe, um sich zu entfalten. Verwende dafür die spezielle Kräutererde. Diese ist empfehlenswert, denn sie ist bereits richtig vorgedüngt. Damit genügen auch Bodenaktivatoren, zum Beispiel unser Kräutergarten, um die Kräuter geschmackvoll und aromatisch zu machen. Die richtige Erde bekommst du in jedem Fachhandel. Ob auf der Fensterbank innen oder außen, sowie auf dem Balkon, wollen deine Kräuter jeden Tag gegossen werden. Dabei macht es keinen großen Unterschied, ob sie in der Sonne oder im Halbschatten stehen.

Als Faustregel beim Gießen gilt:

Die Wassermenge sollte circa zehn Prozent von der Topfgröße betragen. Ein Einliter-Topf benötigt also circa 100 ml Wasser am Tag. Der Schnittlauch hat mehr Durst und sollte mit 15 Prozent Flüssigkeit versorgt werden. Regelmäßiges Düngen mit einem biologischen Dünger trägt Sorge, dass dir die Pflanzen möglichst lang erhalten bleiben. Das ist nämlich das Problem bei den im Supermarkt erstandenen Kräutertöpfen: Sie kommen aus der Kühlkette und sind in der Regel so angelegt, dass sie schnell und in großen Mengen geerntet werden können. Sobald du sie einmal abgeerntet hast, kannst du den Rest auf dem Komposthaufen und den Plastiktopf im gelben Sack entsorgen. Blaue Töpfe können wenigstens recycelt werden, schwarze Töpfe dagegen nicht, da diese vom System nicht erkannt werden. Wenn du es nachhaltiger willst, dann solltest du deine Lieblingskräuter selbst anpflanzen.

Küchenkräuter selbst anpflanzen

Im Fachhandel gibt es Mini Gewächshäuser in unterschiedlichsten Größen. Du findest dort Zimmertreibhäuser für die Fensterbank oder Gewächshäuser für den Balkon, die wie ein Regal aufgestellt werden können. Sie schaffen ein optimales Klima für die zarten Pflanzen, auch wenn die Umgebung zu kalt oder zu trocken ist. Wenn die Kräuter irgendwann zu groß geworden sind, kannst du sie in einen Topf oder einen Balkonkasten umsiedeln. Zum Anpflanzen im kleinen Gewächshaus gelten die gleichen Regeln wie beim Anpflanzen im Topf.

Die beste Pflanzzeit ist meistens im April. Draußen auf dem Balkon solltest du erst nach den Eisheiligen die Kräuter anpflanzen. Die Fachleute benennen den 15. Mai als Orientierungstermin. Verwende vorrangig Tontöpfe, da diese atmen und die Feuchtigkeit regulieren. Dadurch werden die Pflanzen besser mit Wasser versorgt und wachsen entsprechend schneller. Außerdem sind Tontöpfe natürlich umweltschonender in der Entsorgung als herkömmliche Plastiktöpfe.

Verwende in erster Linie spezielle Bio Kräutererde, die du im Fachhandel kaufen kannst. Es empfiehlt sich, am Topfboden über dem Wasserablauf eine zwei bis drei Zentimeter hohe Schicht aus Kies, Perlit oder Tonscherben anzulegen. Diese Drainage beugt zuverlässig schädlicher Staunässe vor. Verteile dann die Samen, die du ebenfalls im Fachhandel erhältst, großzügig mit viel Abstand auf der Erde. Die Samenkörner sollten nicht zu nahe aneinander liegen, da sie sich sonst gegenseitig im Weg stehen und beim Wachstum behindern. Eine Tüte mit Samen reicht locker für zehn Töpfe, falls du überhaupt so viel einpflanzen willst.

Man unterteilt die Samen in Lichtkeimer und Dunkelkeimer. Ein Lichtkeimer ist zum Beispiel Basilikum. Seine Samen werden nur leicht in die Erde eingedrückt, da sie zum Keimen sehr viel Licht benötigen. Dunkelkeimer sind Petersilie (Saattiefe 2-3 cm), Schnittlauch (2 cm) oder Koriander (1 cm). Die Keimlinge solltest du in der Anfangszeit nur leicht mit Wasser besprühen, damit sie nicht ausgeschwemmt werden. Das aber mehrmals am Tag, dann bleiben sie ausreichend feucht. Die Betonung liegt hier auf feucht. Zu nass kann zu Schimmelbildung führen. Als einen zusätzlichen Schutz kannst du eine Folie über den Topf spannen, die aber alle drei Tage, für eine Stunde zum Lüften entfernt werden muss. Ganz entfernen kannst du sie wieder, wenn die Keimlinge zu wachsen beginnen.

Legst du deinen Kräutergarten in der Küche an, sollte die Raumtemperatur immer bei 18 Grad liegen. Um einer zu trockenen Raumluft entgegenzuwirken, ist ein Schälchen Wasser unweit der Kräuter aufgestellt, von Nutzen. Wenn sich die Heizung zu Nahe am Standort der Kräuter befindet, kann eine Styroporplatte unter den Töpfen die Pflanzen vor zu viel Wärme schützen. Und jetzt heißt es: Geduld haben. Es dauert etwa acht bis 14 Tage, bis die ersten Keimlinge zu wachsen beginnen.

Welche sind die wichtigsten Küchenkräuter?

Da der Platz auf deinem Fensterbrett oder Balkon wahrscheinlich begrenzt ist, macht es Sinn, sich auf die am häufigsten gebrauchten Küchenkräuter zu konzentrieren. Das sind in erster Linie:

The Big Four (Die vier häufigsten Küchenkräuter)


Basilikum ist reich an ätherischen Ölen und hat einen intensiven Geschmack. In der italienischen Küche ist es sehr beliebt und passt hervorragend zu Pizza, Pasta, Parmesan und Tomaten. In der Wohnung kann es bereits im November oder Dezember angepflanzt werden. Im Winter reicht dem Basilikum ein helles Fenster mit genug Licht. Auf der Außenseite der Fensterbank und auf dem Balkon ist die empfohlene Anpflanzzeit Ende April bis Mitte Juni. Ein warmer und sonniger Standort ist genau das Richtige. Da die Blätter leicht verbrennen, verträgt das Basilikum keine pralle Sonne. Du solltest dein Basilikum einmal die Woche mit biologischem Dünger düngen oder aktive Bodenaktivatoren verwenden. Verwerte abgeschnittene Triebe möglichst rasch, da die Pflanze schnell das Aroma verliert. Aus dem am Ende des Jahres abgeernteten Trieben kannst du ein schmackhaftes Basilikumpesto herstellen, das noch monatelang im Kühlschrank haltbar ist.

Petersilie lässt sich vielseitig verwenden. Die frischen Petersilienblätter geben kalten Gerichten wie Salaten, Eiern, Rohkost und Dips eine besondere Note; ebenso auch warmen Speisen wie hellen Saucen, Fischgerichten, Geflügel und Bratenfüllungen. Nicht wegzudenken sind sie aus unterschiedlichen Suppen. Ein Petersiliensträußchen am Anfang in die Suppe gegeben, entwickelt während der Kochzeit sein Aroma. Die Petersilie ist ziemlich anspruchslos in der Pflege. Am Besten bekommt ihr ein halbschattiger Standort, weniger die pralle Sonne. Am günstigsten ist es, wenn du sie im Spätsommer anpflanzt. Du solltest sie mit Fingerspitzengefühl gießen, da sowohl zu viel Wasser, als auch zu wenig davon gut für sie ist. Gelegentlich kann deine Petersilie etwas Bio Dünger vertragen. An einem geschützten Standort übersteht sie auch den Winter. Du kannst sie aber auch in die Wohnung holen und an einem hellen und kühlen Standort überwintern lassen. Abgeerntete Triebe behalten ihr Aroma, wenn du sie einfrierst.

Schnittlauch sollte nicht gehackt, sondern geschnitten und über Suppen, Saucen, Fisch- und Eierspeisen sowie Salaten gestreut werden. Der Schnittlauch braucht Licht und Luft. Er sollte zumindest auf der Fensterbank stehen, eignet sich aber auf Dauer nicht als Zimmerpflanze und geht in der Wohnung ein. So ist er besser auf dem Balkon oder auf der äußeren Fensterbank aufgehoben. Du kannst ihn im März anbauen. Im September benötigt er einen größeren Topf. Er braucht mehr Wasser als die anderen Kräuter, darf aber auch nicht zuviel davon bekommen. Dünge ihn alle vier Wochen mit einem biologischen Dünger.

Dill ist bei uns vorrangig als Fischgewürz bekannt. Vor allem verleiht er dem Lachs sein unverwechselbares Aroma. Auch zu Gurkengerichten passt er hervorragend. Der Dill bevorzugt einen sonnigen Standort. Auch er braucht reichlich Wasser, verträgt aber keine Staunässe. Auf Dünger kann verzichtet werden. Dill verträgt keinen Frost, deshalb gehört er erst nach den Eisheiligen ins Freie. Er kann von Juli bis August geerntet werden. Verwende ihn frisch geerntet umgehend. Du kannst auch nur die Spitzen abschneiden und damit deine Speisen fein würzen.

Für die Liebhaber italienischer Küche gibt es neben dem Basilikum noch einige andere typisch südländische Kräuter.

Küchenkräuter mit mediterranem Flair

Basilikum sorgt für einen angenehmen Duft wie in Italien oder Spanien. Er erfreut sich großer Beliebtheit bei den Fans mediterraner Küche und passt ausgezeichnet zu Fleisch, Fisch oder Pizza, aber auch zu südländischem Gemüse, wie Tomaten und Zucchini. Zusammen mit Knoblauch ergibt sich eine ideale Gewürzmischung für Huhn- und Lammbraten. Da Rosmarin einen großen Topf braucht, um sich entfalten zu können, ist er besser für einen sonnigen Standort auf dem Balkon geeignet. In der Pflege ist er recht anspruchslos. Regelmäßiges Gießen und ein gelegentlicher Rückschnitt, sowie zwei bis drei Gaben vom biologischen Dünger im Frühjahr reichen völlig aus. Im Winter solltest Du ihn in die Wohnung holen. Bei Zimmertemperatur ist ein Standort mit Licht angesagt. Je kühler dieser ist, desto dunkler darf es sein. Da dem Rosmarin die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nicht schaden, kann ihm auch eine Garage als Winterquartier dienen. Im März geht es dann wieder zurück auf den Balkon. Dort kannst du ihn während des ganzen Rest des Jahres ernten.

Thymian schmeckt bittersüß und würzig. Mit seiner besonderen Geschmacksnote eignet er sich zum Verfeinern von zahlreichen Gerichten: Lamm, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten gibt er sein eigenes unverwechselbares Aroma. Vegetarier verwenden ihn gerne, weil er sich mit Tomaten, Auberginen, Oliven, Kartoffeln oder Ziegenkäse gut verträgt. Auch Süßspeisen und Früchte bekommen durch ihn eine besonder Note. Thymian ist ein Lichtkeimer, deshalb solltest du beim Einpflanzen die Samen nur leicht andrücken. Da er zum Keimen mindestens 15 Grad Temperatur braucht, ist es ratsam, ihn zunächst in kleinen Töpfen im Warmen anzusetzen, um dann die Triebe später in ein größeres Gefäß umzutopfen. Wie alle Südländer fühlt er sich an einem sonnigen Standort am wohlsten. Er benötigt stetig Wasser, aber nicht übermäßig viel. Färben sich seine Blätter gelb oder fallen ab, wurde er zu viel oder zu wenig gegossen. Zwei bis dreimal im Frühjahr empfiehlt sich eine schwache Düngung mit einem Bio Dünger. Thymian entwickelt sein stärkstes Aroma kurz vor der Blüte im Früh- oder Hochsommer. Das ist dann die beste Erntezeit und auch der günstigste Zeitpunkt für einen Rückschnitt. Dadurch bildet er wieder neue kräftige Triebe, die bis zum Winter gut aushärten können, um eine gewisse Frostresistenz zu erlangen. An einem windgeschützten Platz übersteht der Thymian den Winter gut auf dem Balkon. Erst bei längeren Temperaturen unter Null Grad ist er besser im Winterquartier aufgehoben.

Oregano ist der Klassiker der italienischen Küche. Mit seinem kräftigen, leicht süßlich scharfen Geschmack dient er als Standardgewürz für Tomatensaucen, Pasta, Antipasti und gegrilltes Fleisch. Auch die Griechen verwenden ihn gerne im Gyros oder dem Fetasalat. Den Oregano solltest du mindestens 15 Minuten mitkochen oder garen, um das volle Aroma zu erhalten. Wegen seines starken Eigengeschmackes darfst du ihn aber nur leicht dosiert verwenden. Weniger ist hier mehr. Gieße ihn regelmäßig, wenn er sich trocken anfühlt. Im Sommer kann das täglich nötig sein. Vermeide aber Staubildung. Den Wasserüberschuss im Untersetzer solltest du daher weggießen. Der Oregano benötigt keine regelmäßige Düngung. Einmal im Frühjahr und Ende August genügen vollauf. Erntezeit ist den ganzen Sommer über. Auch die Blüten sind genießbar und eignen sich als Zugabe für Salate. Im Herbst solltest Du ihn zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden und bei Frostbeginn mit einem Pflanzenvlies bedecken. An einem windgeschützten Platz kann er dann im Winter auf dem Balkon bleiben. Nur bei besonders harter Kälte ist es ratsam, ihn zum Überwintern ins Innere zu holen. Allerdings benötigt er einen kühlen Raum. Zimmertemperatur ist zu warm für ihn und er geht ein. Achtung: Der Oregano erfreut sich bei Bienen großer Beliebtheit. Wenn du allergisch bist, ist es ratsam, für ausreichend Insektenschutz zu sorgen.

Salbei schmeckt etwas bitter und hat eine leichte Schärfe. Er ist eine zusätzliche Komponente in vielen mediterranen Gerichten. Sparsam verwendet, gibt er Pastagerichten, Fisch oder Fleisch den letzten Schliff. Am bekanntesten ist wohl das “Saltimbocca alla Romana” mit Kalbfleisch und Schinken. Die Salbei-Blätter mit Ei paniert und frittiert ergeben ein einfaches schmackhaftes Gericht. Als Tee wird ihm eine heilende Wirkung bei Halsschmerzen und grippalen Infekten zugeschrieben. Er eignet sich sehr gut für die Fensterbank oder den Balkon. Mitte oder Ende Februar kannst du bereits mit dem Anpflanzen auf der Fensterbank beginnen. Ab Mitte Mai solltest du dann die jungen Pflanzen in einem Topf auf den Balkon oder die Fensterbank außen setzen. Pure Sonne ist kein Problem für ihn. Wie die meisten Kräuter mag er zu viel Feuchtigkeit nicht. Sparsames Gießen ist bei Salbei angebracht. Ebenfalls sparsam sollte der Gebrauch von Dünger sein. Gebe ihm nur im Frühjahr etwas biologischen Dünger oder natürliche Bodenaktivatoren. Ab Mitte Mai ist es gut, wenn dem Salbei die Triebspitzen regelmäßig abgeknipst werden. Auch ganze Zweige sollten immer wieder zurückgeschnitten werden, aber nicht der holzige untere Teil. im Winter reicht ihm ein kühler Platz im Keller oder in der Garage.

Lorbeer wird in der Küche verwendet, um Suppen, Soßen, Eintöpfen und Fleischgerichten Geschmack zu geben. Wobei das Lorbeerblatt nur mitgekocht und dann wieder entfernt wird. Die Blätter eignen sich auch für eingelegte Lebensmittel. Der Lorbeer kann im Frühling oder Herbst gepflanzt werden und gedeiht am Besten an einem sonnigen und warmen Standort. Er ist aber auch im Halbschatten zuhause. Wenn er zuviel Wasser bekommt, vergilben seine Blätter. Bei zu wenig Flüssigkeit zeigt er schlappe Blätter. Du musst also auch beim Lorbeer den goldenen Mittelweg finden. Von Mai bis Juli sollte er sparsam, aber regelmäßig gedüngt werden. Es ist von Vorteil, ihn immer wieder zurückzuschneiden, da er sehr groß werden kann. Im Freien könnten es dann schon mal zwölf Meter werden. Da er keinen Frost verträgt, musst du ihn zum Überwintern rechtzeitig ins Innere schaffen. Der Lorbeer ist recht anspruchslos und kann bei richtiger Pflege bis zu hundert Jahre alt werden. Somit hätten auch deine Kinder und Enkel noch Freude mit ihm.

Auch bei begrenztem Platzangebot ist so mancher ein Fan von eher selten benutzten Küchenkräutern. Hier eine kleine Auswahl mit unseren Empfehlungen:

Für jeden Liebhaber - Die 5 beliebtesten Küchenkräuter

Liebstöckel ist das Maggikraut und wird in erster Linie in Suppen und Eintöpfen mitgekocht. Er schmeckt auch zu Gemüse, wie Tomaten oder Salat. Ende März ist seine Pflanzzeit auf der Fensterbank. Im Sommer wäre dann der Umzug auf den Balkon möglich, ist aber nicht zwingend. Jeder helle, sonnendurchflutete Standort ist gut für den Liebstöckel. Das kann auch das Küchenfenster oder ein verglastes Treppenhaus sein. Gieße ihn regelmäßig und entferne verwelkte, braune Blätter und Stengel. Zwischen April und August ist alle vier Wochen ein Bio Dünger von Vorteil oder die Zugabe von aktiven Bodenaktivatoren. Der Liebstöckel darf im Winter ruhig im Freien bleiben, weil er Minustemperaturen gut verträgt. Zimmertemperatur ist tatsächlich eher schädlich für ihn.

Majoran ist das richtige Gewürz für die deftige Küche. Suppen, Eintöpfe und Fleischgerichte bekommen durch ihn den besonderen geschmacklichen Kick. Mit Kartoffeln harmoniert er sehr gut und darf in keiner Kartoffelsuppe fehlen. Wie bei den vorherigen Kräutern lässt sich Majoran gut auf der Fensterbank anpflanzen. Die Samen sind Lichtkeimer, dürfen also nicht mit Erde bedeckt werden. Die beste Zeit zum Einpflanzen ist wieder Ende März. Bei Temperaturen um die 18 Grad dauert es 15 bis 20 Tage, bis die Samen keimen. Mitte Mai könnte dann der Umzug auf den Balkon stattfinden. Ein sonniger, warmer Standort ist für den Majoran gut geeignet, aber mit dem Halbschatten kommt er auch problemlos klar. Gieße ihn sparsam. Lieber sogar etwas zu wenig, als zu viel. Der Majoran verträgt auch längere Trockenperioden. Dünge ihn gelegentlich mit einem biologischen Dünger oder mit natürlichen Alternativen wie aktive Bodenaktivatoren. Erntezeit ist zwischen Juli und September, bevor er zu blühen beginnt. Die Pflanze ist nicht winterhart. Die besten Chancen, dass er den Winter überlebt, bestehen im Topf auf der inneren Fensterbank.

Kerbel eignet sich gewöhnlich für deftige Gerichte. Sein pikant süßes Aroma entfaltet er bei Suppen, Saucen, Fisch, Kalb, zartem Geflügel, Kartoffeln oder Eiern. Sein Anisgeruch zieht Insekten und Bienen an. Achte also auch hier auf den Insektenschutz. Der Kerbel wird von Mitte bis Ende März ausgesät. Der Kerbel ist, wie der Majoran, ein Lichtkeimer. Dementsprechend dürfen die Samen nur leicht mit der Erde bedeckt werden. Die Aussaat ist noch bis August möglich. Bereits nach etwa zwei Monaten kann dann das erste mal geerntet werden. Sein liebster Standort ist im Halbschatten. Die pralle Sonne führt bei ihm leicht zu Verbrennungen. Er benötigt immer etwas Feuchtigkeit, aber auch nicht zu viel davon. Etwa acht Wochen nach der Aussaat kann man mit dem regelmäßigen Düngen beginnen. Die Gaben können bis September alle vier Wochen erfolgen. Der Kerbel übersteht den Winter auf dem Balkon ohne Probleme und bedarf während dieser Zeit keiner besonderen Pflege. Im Haus allerdings sollte er weiter gegossen werden, dafür kann aber im Warmen auch noch im Winter von ihm geerntet werden.

Minze hat einen kräftigen kühlen Geschmack. Sie findet in Salaten, Rohkost, Gemüse, Fleisch, Fisch und Saucen Verwendung. Sie harmoniert auch hervorragend mit Schokolade und Beeren. Und manch einem Cocktail gibt sie die besondere Note. Auch die Minze ist ein Lichtkeimer und braucht nur wenig Erde über dem Samen. Die Anzucht kann im Februar auf der Fensterbank erfolgen. Im Mai darf sie dann auf einen halbschattigen Standort ins Freie. Die Keimdauer beträgt eine bis drei Wochen. Die Minze mag es immer etwas feucht. Deshalb ist im Sommer tägliches Gießen angesagt. Hängen die Blätter nach unten, droht Wassermangel. Sie sollte nur wenig mit biologischem Dünger versorgt werden. Zu viel Dünger kann das Aroma der Minze verringern. Die beste Erntezeit ist zwischen Juni und August. Kurz vor der Blüte im Juni enthalten die Blätter am meisten von ätherischen Ölen. Das macht die geernteten Blätter besonders aromatisch. Es gibt zahlreiche Minzesorten, wovon einige auch winterhart sind. Die im Topf gepflanzten sollte man allerdings über den Winter auf jeden Fall nach innen bringen.

Zitronenmelisse verbreitet einen angenehmen Zitronenduft. Unmittelbar geerntet, gibt sie dem Salat, Quark, Fisch, Geflügel und Wild ein frisches Zitronenaroma, das auch für Süßspeisen oder Eis Kreationen geeignet ist. In Cocktailbars ist sie eine unverzichtbare, erfrischende Komponente vieler Drinks. Auch die Zitronenmelisse ist ein Lichtkeimer, der kaum Erde über der Saat benötigt. Auf der Fensterbank können die Samen im Topf bereits im Spätwinter eingesetzt werden. Wie bei allen anderen Kräutern auch ist der Mai der beste Zeitpunkt für den Umzug auf den Balkon. Sie braucht ausreichend Flüssigkeit. Im Sommer kann dann schon mal zweimaliges Gießen am Tag nötig werden. Düngen ist im Frühjahr und im Herbst angebracht. Nachdem sie stark wächst, muss sie regelmäßig in einen größeren Topf umgetopft werden. Du kannst ihre frischen Blätter den ganzen Sommer über pflücken und am Besten gleich in der Küche verwerten. Am meisten Aromastoffe hat sie allerdings kurz vor der Blüte im Juni oder Juli. Schneide die Zitronenmelisse dann zehn Zentimeter über dem Boden ab. Dann kannst Du im September nochmal ernten. Blätter, die du nicht gleich verwertest, kannst du trocknen. Dabei verliert sie aber im Wesentlichen ihr Aroma und ist als Speisegewürz nicht mehr zu gebrauchen, wohl aber für schmackhafte Tees. Als Topfpflanze ist sie im Winter besser im Haus aufgehoben und kann im April wieder zurück auf den Balkon oder die äußere Fensterbank.

Der besondere Küchenkräuter-Tipp

Ursprünglich waren die Kräuter in der freien Natur dem Wind ausgesetzt, der die Blätter bewegt hat. Man hat festgestellt, dass regelmäßiges streicheln und hin und her Bewegen der Pflanze tatsächlich das Wachstum fördert.

 

Küchenkräuter FAQs: Häufige Fragen und Antworten

 

 

Welche Küchenkräuter können zusammen gepflanzt werden?

Alle einjährigen Kräuter können miteinander kombiniert werden. Basilikum schützt beispielsweise seine Nachbarpflanzen vor Mehltau und der weißen Fliege. Es hält auch Mücken und Fliegen fern. Rosmarin bedankt sich dafür, indem er das Wachstum des Basilikums fördert, eine win-win Situation also.

Einjährige Küchenkräuter sind:

  • Basilikum
  • Bockshornklee
  • Bohnenkraut
  • Boretsch
  • Dill
  • Gartenkresse
  • Große Kapuzinerkresse
  • Echte Kamille
  • Kerbel
  • Koriander
  • Kreuzkümmel
  • Majoran
  • Parakresse
  • Petersilie
  • Pimpinelle
  • Rosmarin
  • Rucola

Weiterhin harmonieren folgende mehrjährige Küchenkräuter miteinander:

  • Estragon, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse
  • Oregano, Salbei
  • Estragon, Pimpinelle, Zitronenmelisse
  • Borretsch, Dill, Kerbel, Majoran, Petersilie

Weitere Tipps

  • Zitronenmelisse ist sehr verträglich und fördert das Wachstum von fast allen anderen Kräutern
  • Basilikum und Kamille vertragen sich mit vielen anderen Kräutern und vertreiben sogar Schädlinge

Welche Küchenkräuter passen nicht zusammen?

Manche Kräuter haben unterschiedliche Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit, stören sich gegenseitig in der Entwicklung und sollten somit getrennt voneinander geerntet werden. Die Folgen von unglücklichen Nachbarschaften sind eine enttäuschende Ernte oder sogar das Verwelken von Kräuterpflanzen.

Folgende Kräuter harmonieren nicht miteinander und sollten nicht nebeneinander gepflanzt werden:

  • Basilikum und Melisse
  • Dill und Estragon
  • Fenchel und Koriander
  • Kamille und Pfefferminze
  • Majoran und Thymian

Welche Kräuter sollten alleine gepflanzt werden?

  • Gewürznelke
  • Kurkuma
  • Lavendel
  • Liebstöckel
  • Lorbeer
  • Zitronengras

Welcher Dünger eignet sich für Küchenkräuter?

Wir empfehlen einen organischen, chemiefreien Dünger, der mit Mikroorganismen, rein biologisch die Kräuter zuverlässig mit Nährstoffen versorgt. Wie zum Beispiel: “Kräutergarten” von Biotaurus.

Welche Kräuter sind für Katzen schädlich?

Generell mögen die Katzen den Duft von Kräutern. Die meisten Kräuter, wie Lavendel, Thymian,Rosmarin oder Minze sind ungefährlich. Allerdings enthalten sie alle ätherische Öle, die in großen Mengen genossen zu Vergiftungserscheinungen führen. Das Katzen so große Mengen fressen ist jedoch eher unwahrscheinlich. Petersilie ist für Katzen leicht giftig. Schnittlauch und Bärlauch können in größeren Mengen zu ernsthaften Vergiftungen führen.

Wie schütze ich Küchenkräuter vor Schädlingen?

Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläuse werden erfolgreich von Duftkräutern abgewehrt. Hier haben die ätherischen Öle einen positiven Effekt. Besonders wirksam sind Basilikum, Salbei oder Lavendel.

Welche Kräuter sind winterhart?

Folgende Kräuter überstehen den Winter auf dem Balkon an einem windgeschützten Standort:

  • Thymian: Die Blätter können auch im Winter geerntet werden.
  • Salbei: Nur tropische Salbeiarten vertragen keinen Frost.
  • Lavendel: Echter Lavendel verträgt kurzzeitig bis -15 Grad. Ein entsprechender Winterschutz ist dennoch ratsam.
  • Schnittlauch
  • Bärlauch
  • Estragon: Der russische Estragon verträgt Temperaturen von bis zu minus zehn Grad. Sein französischer Artgenosse ist eher Frostempfindlich
  • Liebstöckel
  • Pfefferminze

Welche Gerichte harmonieren mit welchen Küchenkräutern?

Generell liegt es immer an den Geschmacksnerven des Kochs, welche Gerichte er mit welchen Kräutern kombiniert. So können auch abenteuerliche Zusammenstellungen zu einem außergewöhnlichen Geschmackserlebnis führen.

 

Hier eine Auswahl zur Verfeinerung von Speisen:

Fleischgerichte : Beifuß, Bohnenkraut, Oregano, Rosmarin, Salbei und Thymian

Deftige Fleisch- oder Gemüsegerichte: Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran, Bohnenkraut, Kerbel und Basilikum

Fischgerichte: Basilikum, Bohnenkraut, Dill, Estragon, Lavendel, Rosmarin, Salbei und Thymian

Lamm: Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Knoblauch und Salbei

Wild: Lorbeer, Rosmarin, Zitronenmelisse und Thymian

Pizza: Oregano, Thymian und Rosmarin

Pasta: Bärlauch, Basilikum, Estragon, Fenchel, Koriander, Liebstöckel und Lorbeer

Suppen und Eintöpfe: Petersilie, Schnittlauch, Dill, Basilikum und Lorbeer

Salate: Petersilie, Dill, Schnittlauch, Kerbel, Liebstöckel und Bärlauch

Süßspeisen: Koriander, Minze, Fenchel, Basilikum, Borretsch und Zitronenmelisse

Drinks: Rosmarin, Zitronenmelisse, Thymian, Basilikum und Minze