Kleiner Ratgeber für alle, die sich ihren eigenen Urban Jungle schaffen wollen.

Das eigene Zuhause zu begrünen ist für viele eine leidenschaftliche Beschäftigung und mehr als nur ein Hobby. Wir kümmern uns um unsere Pflanzen mit voller Hingabe: Wir reden mit ihnen, streicheln sie und machen uns Sorgen, wenn sie krank werden. Es liegt aber auch auf der Hand – die Pflanzen haben uns seit jeher begleitet. Zum Schutz, als Nahrung oder als Arznei. Ein Haus ohne Zimmergrün wirkt seltsam leer und ungemütlich. Daher geben wir Tipps, wie Pflanzen in den eigenen vier Wänden am besten gedeihen können.
Fünf pflegeleichte Zimmerpflanzen für Anfänger
Zimmerpflanzen gibt es bereits seit circa 200 Jahren. Früher waren tropische Pflanzen in den eigenen Räumen ein Luxus, den sich nicht jeder leisten konnte. Dank großzügigen Fenstern, modernen Heizungen und preiswerten Pflanzen, ist nun jedermann dazu in der Lage. Nachfolgend listen wir die fünf Must-Haves für jeden Anfänger auf, die beinahe unverwüstlich sind und Pflegefehler leicht verzeihen.
- Bogenhanf (Sansevieria)
Alle Bogenhanfarten sind pflegeleicht und benötigen nur wenig Wasser, deshalb sollten sie sparsam gegossen werden. Frisches Wasser alle sieben bis zehn Tage an einem halbschattigen Standort reicht in der Regel völlig aus. 15 Minuten nach dem Gießen ist es ratsam, überschüssiges Wasser abzuschütten um Staunässe zu vermeiden. Von April bis August sollte die Pflanze alle vier Wochen mit Dünger versorgt werden. Für eine gesunde Entwicklung empfiehlt es sich, den Bogenhanf alle zwei bis drei Jahre umzutopfen. Vorsicht: Einige Sorten können für Haustiere giftig sein.
- Köstliches Fensterblatt (Monstera deliciosa)
Mit ihren großen, geschlitzten Blättern, die bis zu 50 cm lang werden, wird sie in jedem Raum zum Hingucker. Die Pflanze sollte regelmäßig, aber keinesfalls zu viel gegossen werden. An einem hellen und warmen Standort entwickelt sie sich hervorragend, wenn sie von April bis August etwa alle 14 Tage mit einem biologischen Dünger versorgt wird. Das noch junge Köstliche Fensterblatt sollte jährlich umgetopft werden.
- Geldbaum (Grassula Ovata)
Der Geldbaum ist eine äußerst genügsame Pflanze. Da er wegen seiner geringen Größe leicht zu platzieren ist, sollte man für ihn einen Platz in der Nähe des Fensters aussuchen. Er benötigt nur sparsame Wassermengen. Auch er darf keinesfalls übergossen werden, da er Staunässe schlecht verträgt. Düngen kann man ihn gerne alle drei bis vier Wochen von April bis August. Ein Umtopfen ist nur alle paar Jahre nötig.
- Efeutute (Epipremnum aureum)
Die Efeutute ist eine Hänge- und Kletterpflanze, die vielseitig zur Raumverschönerung eingesetzt werden kann. So zum Beispiel um Raumteiler, Treppengeländer und Wände zu begrünen. Mit schattigen Standorten kommt sie gut klar und sollte immer leicht feucht gehalten werden. Sie übersteht aber auch vorübergehende Trockenzeiten. Die Efeutute ist also ideal für alle, die öfter verreisen oder das Gießen einfach gelegentlich vergessen. Nur Staunässe verkraftet sie schlecht. Zwischen April und August kann man sie ruhig alle ein bis zwei Wochen mit Dünger verwöhnen. Man sollte sie ca. alle zwei Jahre umzutopfen.
Achtung: Die Blätter der Efeutute enthalten den haut- und schleimhautreizenden Stoff Calciumoxalat und dürfen deshalb keinesfalls verzehrt werden. Deshalb ist die Pflanze auch bei der Haltung von Hund oder Katze nicht geeignet. - Chinesischer Geldbaum oder Ufo Pflanze (Pilea Peperomioides)
Solange der chinesische Geldbaum in einer Wohnung oder dem Haus gedeiht, gehen dort angeblich Wohlstand und Geld nicht zur Neige. So heißt es zumindest im Aberglauben. Im echten Leben gehört der Geldbaum zu den pflegeleichten und genügsamen Zimmerpflanzen. Gießen sollte man ihn erst, wenn die oberste Erdkruste angetrocknet ist. Und das nicht zu viel. Auf das Düngen kann im ersten Jahr verzichtet werden, später ist alle drei bis vier Wochen ein gutes Düngeintervall. Umtopfen sollte man ihn jedes Jahr im Frühjahr.
Top 10 der trendigsten Zimmerpflanzen
Von den weit über 200 Arten der gängigen Zimmerpflanzen kommen immer wieder unterschiedliche Sorten in Mode. In den letzten Jahren waren Alpenveilchen, Usambaraveilchen und Azaleen die beliebtesten Sorten. Die zehn Zimmerpflanzen, die derzeit am meisten im Trend liegen, haben wir nachfolgend aufgeführt:
- 1. Glücksfeder (Zamioculcas)
Eine pflegeleichte Pflanze, die wenig Wasser braucht. Sie wächst mit ihren federartig angeordneten Blättern bis zu einem Meter in die Höhe und kann sehr alt werden. Damit sie so wird, sollte man sie von März bis Oktober alle zwei Wochen und im Winter alle sechs Wochen düngen. Vorsicht: Für Menschen und Haustiere ist sie giftig, aber nur wenn sie in großen Mengen verzehrt wird.
- 2. Kletternder Philodendron
Diese beliebte Kletterpflanze erhält man in der Regel rankend an einem Moosstab. Sie eignet sich aber genauso als Hängepflanze und kann zu einem ansehnlichen Raumteiler werden. Sobald die oberste Erdschicht angetrocknet ist sollte sie gegossen und von April bis September einmal im Monat gedüngt werden.
- 3. Pfeilblätter (Alocasia)
Eine zähe Pflanze mit Blättern wie Pfeilspitzen, die wie geschaffen für den Urban Jungle ist. Der Boden sollte immer leicht feucht gehalten werden. Solange die Blätter wachsen, ist eine regelmäßige Düngergabe von Vorteil, da die jungen Blätter viel Nährstoffe verbrauchen.
- 4. Drachenbaum (Dracena)
Drachenbäume sind optisch schön anzusehen und eine wahre Zierde. Sie vertragen nicht viel Wasser und sollten immer erst wieder gegossen werden, wenn sich die Erde trocken anfühlt. Von April bis September sollte man sie alle zwei bis vier Wochen düngen.
- 5. Efeutute
Eine pflegeleichte Kletterpflanze, die bis zu sieben Meter wachsen kann. Geschickt aufgestellt, macht sie die eigenen vier Wände zum richtigen Dschungel. Sie sollte immer leicht feucht gehalten werden, übergießen darf man sie aber nicht. Zwischen April und August kann sie alle ein bis zwei Wochen gedüngt werden. Auch bei dieser Zimmerpflanze sollte man sowohl bei Kindern als auch bei Haustieren aufpassen, da sie Giftstoffe enthält.
- 6. Birkenfeige(Ficus)
Die Birkenfeige ist mit ihren zahlreichen kleinen Blättern eine aparte Zierpflanze und ebenfalls pflegeleicht. Sie sollte erst gegossen werden, wenn der Ballen leicht trocken ist. Einen Dünger braucht sie von März bis September alle drei bis vier Wochen. Vorsicht: Bei Verletzungen der Rinde tritt ein milchig weißer Saft aus, der Latex enthält. Latex-Allergiker sollten sich daher eher keine Birkenfeige anschaffen.
- 7. Bogenhanf (Sansevieria)
Die Bogenhanf-Pflanze dürfte eine der beliebtesten Zimmerpflanzen sein, die auch sehr schön anzusehen ist. Zudem zählt sie ebenfalls zu den pflegeleichtesten Sorten. Frisches Wasser empfiehlt sich alle sieben bis zehn Tage. Ein halbschattiger Standort reicht in der Regel völlig aus. 15 Minuten nach dem Gießen ist es ratsam überschüssiges Wasser abzuschütten, um Staunässe zu vermeiden. Von April bis August sollte die Pflanze alle vier Wochen mit Dünger versorgt werden.
- 8. Zierspargel
Diese anspruchslose und pflegeleichte Blattschmuckpflanze sieht nicht nur interessant aus, sondern gehört auch zu den Gewächsen, die die Raumluft verbessern. Sie sollte immer leicht feucht gehalten werden. Im Sommer benötigt sie wöchentlich frischen Dünger, im Winter genügt es einmal im Monat zu düngen.
- 9. Kokospalme
Das optisch reizvolle an der Kokospalme ist ihr Wuchs aus einer Kokosnuss. Als klassische Tropenpflanze benötigt sie viel Licht und Wärme. Sie hat einen sehr hohen Wasserbedarf und sollte gegossen werden, sobald das Substrat oben angetrocknet ist. Von April bis September sollte sie alle zwei Wochen gedüngt werden. Wenn man sie optisch so aufstellt, dass die Nuss am Fuß des Stammes gut sichtbar ist, kann man Probleme mit der Raumhöhe bekommen, da sie ziemlich hoch wächst.
- 10. Elefantenfuß
Ausgesprochen interessant und ausgefallen sieht auch der pflegeleichte Elefantenfuß aus. Er braucht nur wenig Wasser und muss kaum gedüngt werden.
Zimmerpflanzen für dunkle Ecken
Im richtigen Urban Jungle stehen die Pflanzen nicht nur am Fenster. Die dunkleren Bereiche im Zimmer wollen auch begrünt werden. Dafür haben wir nachfolgend einige Pflanzen aufgeführt, die mit weniger Licht an ihrem Standort klarkommen, womit natürlich nicht völlige Dunkelheit gemeint ist. Etwas Licht benötigen auch sie. Die Faustregel lautet: der Standort sollte hell genug sein, um dort problemlos ein Buch zu lesen.
- Bogenhanf *
- Bromelie
- Chinesischer Geldbaum
- Drachenbaum Janet Craig
- Duftender Drachenbaum
- Dumm Zuckerrohr
- Efeutute *
- Farn Spargel
- Forstersche Kentia
- Glücksbambus *
- Glücksfeder *
- Grünlilie
- Kolbenfaden
- Monstera
- Pfeilwurz
- Scheidenblatt
- Schusterpalme
*Diese Zimmerpflanzen können bei Verzehr giftig sein.
Zimmerpflanzen, die ein gutes Raumklima schaffen
In den 80er Jahren haben Forscher der NASA nach Wegen gesucht, die Luft auf der Raumstation mit einfachen Mitteln zu reinigen. Dabei stellten sie fest, dass einige Zimmerpflanzen in der Lage sind, Schadstoffe aus der Luft, die zum Beispiel von Möbeln, Teppichen oder Baustoffen abgegeben werden, zu filtern und frischen Sauerstoff zu liefern. Ein weiterer Vorteil ist die natürliche Luftbefeuchtung, da ein Großteil des Gießwassers wieder an die Umgebung abgegeben wird. Vor allem im Winter und bei trockener Heizungsluft schaffen die Zimmerpflanzen ein gesundes Raumklima.
Unsere Empfehlung für die besten Luftreiniger-Pflanzen:
- Aloe Vera
- Bergpalme
- Bogenhanf *
- Chrysantheme *
- Dieffenbachia *
- Drachenbaum
- Efeutute *
- Ficus
- Flamingoblume
- Gemeiner Efeu
- Grünlilie
- Gummibaum
- Jasmin
- Kentia-Palme
- Mondblume
- Monstera
- Orchideen
- Philodendron
- Scheidenblatt *
- Steckenpalme
- Schwertfarn
*Diese Zimmerpflanzen sind ideal für das Raumklima, aber nicht geeignet für Kinder und Haustiere. Beispielsweise kann der Milchsaft der Dieffenbachia Hautreizungen verursachen. Die anderen Pflanzen sind giftig und sollten nicht verzehrt werden, da diese Reizungen im Mund, Haut, Magen oder Atemwegen verursachen können.
Zimmerpflanzen richtig gepflegt
Gießen
Wie bei den meisten Topfpflanzen gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Die meisten Zimmerpflanzen gehen nicht an zu wenig, sondern an zu viel Wasser ein. Wenn die Pflanze aus dem Übertopf herausgehoben wird, sollte kein überschüssiges Wasser zu finden sein. Gelbe Blätter oder ein modriger Geruch sind ein eindeutiger Hinweis darauf, dass zu viel gegossen wurde.
Helle Standorte verlangen etwas mehr Flüssigkeit, dunkle etwas weniger. Im Winter ist der Bedarf geringer. Beim Kauf der Zimmerpflanze sieht man auf dem Etikett den Hinweis, wie hoch der jeweilige Wasserbedarf ist. Dabei gibt es drei Kategorien.
- Viel
Die Erde sollte immer leicht feucht sein
- Mäßig
Die Erde kann vorübergehend trocken sein. Erst dann Gießen, wenn die obere Erdschicht (ein bis zwei Zentimeter) trocken ist.
- Wenig
Die Erde kann längere Zeit trocken sein. In diesem Fall sollte erst wieder leicht gegossen werden, wenn die Erde zu zwei Dritteln ausgetrocknet ist. Da hilft nur Bauchgefühl oder ein Feuchtigkeitsmesser.
Sauberes Regenwasser ist die ideale Form der Bewässerung für die Zimmerpflanzen. In stark kalkhaltigen Gegenden und wenn kein Regenwasser zur Verfügung steht, sollte das Leitungswasser gefiltert werden. Gießen sollte man die Pflanzen stets in kleineren Gießintervallen: Also immer ein wenig einsickern lassen und wieder leicht nachgießen. Wenn du alles auf einmal in die Pflanze schüttest, kann das Erdreich die große Menge gar nicht auf einmal aufnehmen und das meiste landet im Übertopf als ungesundes Stauwasser. Deshalb ist es ratsam, etwa 20 Minuten nach der Bewässerung, den Übertopf zu checken und die überschüssige Flüssigkeit abzugießen.
Je nach Herkunft benötigen die Zimmerpflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Um das zu gewährleisten, können die Blätter regelmäßig besprüht werden. Die Pflanzen in der Badewanne abzuduschen hilft auch.
Düngen
Während der Wachstumsphase, also von Mitte März bis Oktober, benötigt die Pflanze viele Nährstoffe. Es empfiehlt sich, sie regelmäßig zu düngen. Neben den klassischen Düngern bietet sich auch die “Biotaurus Pflanzenliebe” an. Das Produkt ist eine chemiefreie und biologische Alternative für die Pflanzengesundheit. Drei- bis viermal im Monat im Gießwasser verabreicht, aktivieren die darin enthaltenen Mikroorganismen das Bodenleben im Topf, damit die Pflanze die Nährstoffe besser aufnehmen kann. In der Regel erübrigt sich dann eine weitere Düngung. Denn die Zimmerpflanzen werden alle paar Jahre umgetopft und bekommen damit neue Erde mit frischen Nährstoffen. In der kalten Jahreszeit sollte zudem auf das Düngen gänzlich verzichtet werden. Die Faustregel ist, wie bei den Winterreifen, von Oktober bis Ostern.
Umtopfen
Zimmerpflanzen entwickeln sich und wachsen unterschiedlich. Aber irgendwann gerät jede an die Grenzen ihres Topfes. Meistens ist es so, dass den Wurzeln der Platz nicht mehr ausreicht oder eine hochwachsende Pflanze kopflastig wird und nicht mehr gerade stehen kann. Im Laufe der Zeit geht auch das Erdreich verloren. Somit kann immer weniger Wasser aufgenommen werden und die Nährstoffversorgung ist trotz intensiver Pflege gestört. Deshalb sollten die Pflanzen alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden, damit sie sich wieder frei entfalten können.
Unsere Anleitung zum Umtopfen der Zimmerpflanzen:
1. Die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf lösen und darauf achten, dass die Wurzeln dabei nicht verletzt werden.
2. Die verbrauchte Erde sollte entfernt werden und die abgestorbenen Wurzeln gehören abgeschnitten.
3. Der neue Topf sollte höchstens zwei oder drei Nummern größer sein als der bisherige. Denn mit zu viel Erde kann man das Wachstum auch behindern. Wenn nicht anders empfohlen, genügt in der Regel die normale Blumenerde. Im ersten Schritt kommt in den neuen Topf eine Schicht frischer Erde hinein. Sie sollte nicht zu hoch sein. Im zweiten Schritt wird die Pflanze darauf gesetzt und der Rest des Topfes um sie herum mit der restlichen Erde befüllt.
4. Jetzt noch gut angießen, dann war es das auch schon. In den ersten drei bis vier Wochen ist ein nicht zu heller Standort, also etwas weiter weg vom Fenster, empfehlenswert. Während dieser Zeit wird auch kein Dünger benötigt.
Zimmerpflanzen vermehren
Da Pflanzen die Fähigkeit haben, sich aus nur wenigen Zellen völlig neu zu entwickeln, ist es relativ einfach, sie zu vermehren. Je nach Pflanze gibt es dafür mehrere Möglichkeiten. Die beiden häufigsten sind Stecklinge und Ableger.
Ableger
1. Ableger wachsen direkt aus dem Stamm der Pflanze und können einfach abgeschnitten werden. Dafür wird ein scharfes Messer oder eine gute Schere benötigt. Das Instrument sollte vorher mit einem Feuerzeug desinfiziert werden, bevor der Trieb dann vorsichtig abgeschnitten werden kann.
2. Sofern vorhanden, sollten am unteren Ende die Blätter entfernt werden, danach kommt der Ableger in ein Glas Wasser. Der Standort dafür sollte nicht direkt unter Sonneneinstrahlung sein, aber doch möglichst hell. Ein Nordfenster wäre gut geeignet. Ideal ist natürlich ein Badezimmerfenster aufgrund der im Bad herrschenden hohen Luftfeuchtigkeit. Nach zwei bis drei Wochen bilden die Ableger dann neue Wurzeln. Bis dahin brauchen sie alle zwei Tage frisches Wasser.
3. Sobald sich die ersten Wurzeln gebildet haben, kann der Ableger in frischer Erde eingepflanzt werden. Er braucht regelmäßig Wasser, aber nicht auf einmal. Düngen ist nicht notwendig, da die neue Erde ausreichend über Nährstoffe verfügt.
Stecklinge
1. Die meisten Zimmerpflanzen, die keine Ableger bilden, lassen sich durch Stecklinge leicht vermehren. Man schneidet mit einem desinfizierten Schneidwerkzeug von der Mutterpflanze einen etwa zehn Zentimeter langen Trieb ab, der wenigstens zwei oder drei Blätter trägt. Gut ist es, wenn ein frisch gewachsenes Blatt darunter ist.
2. Danach werden im unteren Bereich die Blätter, Blüten oder Knospen entfernt. Jetzt ist der Steckling bereit und kann in ein mit Wasser gefülltes Glas oder eine kleine Flasche eingesetzt werden. Auch für den Steckling gilt, dass er keine direkte Sonneneinstrahlung verträgt. Helles Licht und eine hohe Luftfeuchtigkeit unterstützen ihn dagegen bei der Wurzelbildung. Diese sollte nach zwei bis drei Wochen beginnen.
- 3. Sobald sich die ersten Wurzeln zeigen, kann man die neue, junge Pflanze in die Erde einsetzen. Behandeln kann man sie genauso wie einen Ableger: vorsichtig gießen und erstmal nicht düngen.
Das Vermehren der Zimmerpflanzen gelingt leider nicht immer, aber Übung macht bekanntlich den Meister.
Krankheiten und Schädlinge bei Zimmerpflanzen
Krankheiten oder Ungeziefer können an Pflanzen so viel Schaden anrichten, dass sie daran verenden können. Daher sollten die Zimmerpflanzen regelmäßig kontrolliert werden und besonderen Augenmerk sollte man auf die nachfolgenden Symptome einer ungesunden Entwicklung werfen.
Die Pflanze hat gelbe Blätter
Das kann ein Hinweis auf unterschiedliche Ursachen sein. Möglich ist ein Sonnenbrand, der auch unter einem Pflanzenlicht entstehen kann, Pilz- oder Schädlingsbefall sowie die sehr häufige Wurzelfäule.
Letztere kann sehr einfach als Krankheitsursache ausgeschlossen werden, hierfür braucht man die Pflanze nur aus dem Topf zu heben und die Wurzeln genau anschauen. Wenn sie sehr dunkel sind und sich wie morsches, lebloses Holz anfühlen, dann herrscht hier mit großer Wahrscheinlichkeit die Wurzelfäule. Diese hat ihren Ursprung in zu häufigem Gießen und Staunässe. Dagegen geht man folgendermaßen vor:
1. Alle abgestorbenen Wurzeln großzügig abschneiden, lieber etwas mehr als zu wenig. Denn wenn welche übersehen werden, kann sich die Krankheit erneut ausbreiten.
2. Die Schnittstelle an der Pflanze sollten mit Zimt desinfiziert werden. Der Zimt kann einfach darübergestrichen werden. Das Ganze kann dann über Nacht trocknen.
3. Das behandelte Gewächs gehört nun in ein Wassergefäß, damit sich dort neue und gesunde Wurzeln bilden können.
- 4. Wenn es soweit ist, kann die wieder gesunde Zimmerpflanze in frische Erde eingesetzt werden. Ab jetzt bitte nicht mehr so viel gießen und Staunässe vermeiden.
Durch gelbe Blätter will deine Pflanze dir eventuell aber auch mitteilen, dass sie einen Mangel an Nährstoffen hat. Hier kann “Biotaurus Pflanzenliebe” sehr hilfreich sein, da die darin enthaltenen lebenden Mikroorganismen für eine verbesserte Nährstoffaufnahme sorgen.
Wenn die Blätter gelbbraune Spitzen aufweisen, kann das daran liegen, dass sich die Pflanze an einem ungünstigen Standort befindet, an dem sie oft berührt wird, zum Beispiel im Vorbeigehen durch Kleidung.
Die Blätter haben einen fahlen Schimmer und keinen Glanz mehr. Sie weisen kleine gelbe Punkte auf
Das ist ein ernsthafter Hinweis auf Spinnmilben. Am einfachsten diagnostiziert man sie, indem man ein krankes Blatt auf einem weißen Stück Papier abklopft. Die Spinnmilben erscheinen dann als schwarze Punkte. Ein Blick durch eine Lupe auf die Blattunterseite gibt auf jeden Fall Gewissheit. Jetzt ist es an der Zeit, rasch zu handeln. Der Schädling saugt den Pflanzensaft aus den Blättern und gibt dabei ein Gift ab. Unbehandelt sterben erst die Blätter, dann die Triebe und letztendlich die komplette Pflanze. Wird dieses Ungeziefer zu spät erkannt, ist die Zimmerpflanze nicht mehr zu retten, da sich die Spinnmilben schnell vermehren. Als Sofortmaßnahme muss die Pflanze gleich in Quarantäne. Dann sollten sämtliche befallene Blätter entfernt werden. Spinnmilben lassen sich mit Teebaum- oder Rapsöl gut bekämpfen. Hierfür wird das Öl mit einem Wattestäbchen auf die verseuchten Stellen getupft. Nach dieser ersten Behandlung sollte die Pflanze noch drei Wochen lang einmal die Woche mit dem Öl besprüht werden. In dieser Zeit sollte die Pflanze nicht in die Sonne gestellt werden.
Die Blätter sind verformt und welk mit kleinen Löchern und haben kleine weiße Flecken.
Die Zimmerpflanze ist wahrscheinlich zum Opfer von Schild-, Woll- oder Blattläusen geworden. Man erkennt sie sehr gut mit Hilfe einer Lupe. Zunächst müssen die Läuse mit einem desinfizierten Messer abgeschabt werden. Ansonsten erfolgt die Bekämpfung genauso wie bei Spinnmilben. Die befallene Pflanze muss sofort unter Quarantäne, damit sich die Schädlinge nicht auf die benachbarten Pflanzen ausbreiten. Eine weitere Möglichkeit sind biologischen Methoden, wie die Nutzung von Farnkrautsud oder aggressivere Varianten wie Spiritus und Seife.
Die Blattoberflächen glänzen silbern
Dies weist auf einen weiteren Schädling hin, die Thripse. Sie werden mit der gleichen Methodik entfernt, wie die Spinnmilben und Schildläuse.
Schädlinge fühlen sich bei trockener Heizungsluft besonders wohl und vermehren sich dabei fleißig. Mit Wasser gefüllte Schalen, die zwischen den Pflanzen aufgestellt werden, erhöhen die Luftfeuchtigkeit, was diese Insekten gar nicht mögen. Regelmäßiges Reinigen und Besprühen der Blätter dient auch der Vorbeugung. Im Fachhandel gibt es Mittel zur Prophylaxe und Bekämpfung des Ungeziefers.
Fünf häufige Fehler bei der Pflege von Zimmerpflanzen
1. Zu viel Gießen
Zimmerpflanzen sind in der Regel tropischen Ursprungs, deshalb benötigen sie weniger Wasser, weil sie es gewohnt sind, viel davon zu speichern. Aus diesem Grund sollte die Flüssigkeitsmenge sorgfältig dosiert werden. Zu viel Wasser schadet der Pflanze und führt zu Staunässe. Das wiederum ist der Auslöser für Wurzelfäule, was das Ende einer Pflanze bedeuten kann. Angeblich sterben 70 Prozent aller Pflanzen in Haushalten weil man es zu gut mit ihnen gemeint hat. Ein Flüssigkeitsmesser hilft festzustellen, wie hoch der Wasserbedarf ist.
2. Die falsche Erde
Jede Zimmerpflanzensorte stellt andere Ansprüche an die Erde, die sie für ein gutes Wachstum benötigt. Welches Substrat die jeweilige Pflanze benötigt, kann man im Fachhandel in Erfahrung bringen. Meistens ist die optimale Erde eher locker und nicht schlickartig. Das Wasser muss gut abfließen können.
3. Der falsche Topf
Es gibt Pflanzentöpfe, die cool aussehen, aber wenig geeignet sind. Die beste Wahl ist Terracotta. Das ist ein poröser, natürlicher Stoff, der überschüssiges Wasser aufnehmen kann. Wenn schon Plastik, dann muss der Topf auf der Unterseite Löcher haben, damit das überschüssige Wasser abfließen kann.
4. Unpassendes Licht
Bei den meisten Zimmerpflanzen ist beim Kauf immer ein Etikett dabei, auf dem Informationen zum Wasserbedarf und notwendigen Lichtverhältnissen stehen. Ein Großteil der Pflanzen hat einen hohen Lichtbedarf. Sie gehören deshalb in die Nähe des Fensters, ohne direkte Sonneneinstrahlung.
5. Helikopterverhalten
Pflanzen mögen es auch nicht, wenn sich die Routinen ständig verändern. Man sollte darauf verzichten, immer wieder neue Standorte auszuprobieren. Sie mögen es auch nicht, zu sehr bemuttert zu werden. Ein vernünftiger Platz und unsere Ratschläge lassen die Pflanzen von ganz allein wachsen und gedeihen.